Was ist Hausgeld und warum ist es für Eigentumswohnungen wichtig?


Beim Kauf einer Eigentumswohnung ist das Hausgeld ein wesentlicher Kostenfaktor. Das Hausgeld dient der Pflege, Verwaltung und Instandhaltung des Gemeinschaftseigentums und muss monatlich im Voraus bezahlt werden. Es umfasst die laufenden Betriebskosten , Instandhaltungsrücklagen und Verwaltungskosten. Eigentümer zahlen das Hausgeld an die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) , die damit alle gemeinschaftlichen Ausgaben deckt.

Die wichtigsten Fakten über das Hausgeld: Definition, Verwendung und Berechnung

    • Definition und Zweck : Hausgeld ist die monatliche Zahlung, die der Eigentümer an die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) leistet, um gemeinschaftliche Kosten zu decken. Es umfasst laufende Betriebskosten, Rücklagen für Instandhaltungen und Verwaltungskosten.
    • Verwendung des Hausgeldes : Das Hausgeld deckt laufende Kosten wie Wasser und Heizung, Instandhaltungsrücklagen und Verwaltungskosten ab, sodass die gemeinschaftlichen Bereiche der Immobilie in gutem Zustand bleiben.
    • Berechnung des Hausgeldes : Die Höhe des Hausgeldes wird durch die Wohnungsgröße, die Betriebskosten und die allgemeinen Verwaltungskosten der Anlage bestimmt.

    Was ist Hausgeld

    Was ist Hausgeld

    Was ist Hausgeld und warum fällt es an?

    Als Eigentümer einer Wohnung tragen Sie zur Deckung der Kosten für das gemeinschaftliche Eigentum bei. Das Hausgeld wird monatlich ausgezahlt, um Betrieb, Instandhaltung, Verwaltung und Versicherung der gemeinschaftlichen Bereiche der Immobilie zu finanzieren. Diese Kosten umfassen neben den laufenden Betriebskosten auch Rücklagen für größere zukünftige Reparaturen.

    Wichtiger Hinweis : Hausgeld ist nicht mit dem Wohngeld zu verwechseln. Während Hausgeld die gemeinschaftlichen Kosten deckt, ist Wohngeld ein staatlicher Zuschuss für Einkommensschwache Haushalte zur Deckung von Wohnkosten.

    Wichtige Tipps: So prüfen Sie das Hausgeld vor dem Kauf einer Eigentumswohnung

    Tipp für Käufer : Bevor Sie eine Eigentumswohnung kaufen, sollten Sie die Höhe des Hausgelds und die angesparten Rücklagen der Anlage prüfen. Der Wirtschaftsplan, die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen und die Rücklagen der WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft) geben Auskunft darüber, welche Maßnahmen geplant sind und ob in naher Zukunft Sonderumlagen anstehen könnten. Solche Sonderumlagen können zu unerwarteten Kosten führen, die sich durch hohe Rücklagen oft vermeiden lassen.

    Hausgeld bei Neubau und älteren Anlagen

    Bei Neubauten ist das Hausgeld häufiger niedriger, da die Instandhaltungskosten in den ersten Jahren gering sind. Mit zunehmendem Alter der Anlage steigen diese Kosten jedoch an, da größere Reparaturen und Modernisierungen erforderlich werden können.

    Welche Kosten deckt das Hausgeld ab und welche nicht?

    Das Hausgeld deckt eine Vielzahl von Kosten für gemeinschaftliche Ausgaben ab, einschließlich Gehweg- und Treppenhausreinigung, Gartenpflege , Abfallentsorgung, Hausmeisterservice und mehr. Kosten für Verwaltung und Instandhaltungsrücklagen sind ebenfalls enthalten, wohingegen Grundsteuer, Hausratversicherung und private Telefon- oder Internetkosten nicht durch das Hausgeld abgedeckt werden.

    Im Hausgeld enthaltenNicht im Hausgeld enthalten
    Gehweg- und Treppenhausreinigung, GartenpflegeGrundsteuer
    Abfallentsorgung und MüllabfuhrTelefon-, Internet- und Fernsehkosten
    Hausmeisterservice (Reparaturen, Wartung), Wartungskosten (Aufzug, Spielplatz)Hausrat- und andere individuelle Versicherungen
    Grundbesitzerhaftpflichtversicherung, WohngebäudeversicherungInstandhaltung und Renovierung der Wohnung (z. B. neue Böden, Dielen abschleifen, Schimmel entfernen)
    Gemeinschaftliche Strom- und Heizkosten
    Wasser- und Abwasserkosten
    Instandhaltungsrücklage (Renovierungen, Sanierungen)


    Wie wird das Hausgeld in der Wohnungseigentümergemeinschaft verteilt?

    In der Regel wird das Hausgeld entsprechend der Größe der jeweiligen Wohnung aufgeteilt, sodass größere Wohnungen einen höheren Beitrag leisten als kleinere Einheiten. Manche Wohnanlagen nutzen jedoch angepasste Verteilungsmodelle: Beispielsweise kann es vorkommen, dass Erdgeschossbewohner keine Aufzugskosten tragen oder diese je nach Etage unterschiedlich verteilt werden. Solche Abweichungen sind meist in der Teilungserklärung festgelegt oder werden per Beschluss der Wohnungseigentümergemeinschaft beschlossen.

    Was ist der Unterschied zwischen Hausgeld und Wohngeld?

    Oft wird das Hausgeld mit dem Begriff Wohngeld verwechselt. Während das Hausgeld von Eigentümern zur Deckung der gemeinschaftlichen Kosten ausgezahlt wird, ist das Wohngeld ein staatlicher Zuschuss für Einkommensschwache Haushalte zur Unterstützung bei Wohnkosten. Hausgeld und Wohngeld dienen daher unterschiedlichen Zwecken.


      Wie wird die Höhe des Hausgeldes berechnet und beschlossen?

      Die Höhe des Hausgeldes wird jährlich in einer Eigentümerversammlung festgelegt. Die Hausverwaltung erstellt hierfür einen Wirtschaftsplan , der die voraussichtlichen Kosten für das kommende Jahr enthält. Die Wohnungseigentümergemeinschaft stimmt dann über diesen Plan ab, und eine einfache Mehrheit reicht für die Annahme aus.

      Wichtige Faktoren für die Berechnung des Hausgeldes :

      • Wohnungsgröße : Anteil größerer Wohnungen zahlen meist einen höheren.
      • Anzahl der Wohneinheiten : Mehr Eigentümer in einer Anlage können die Kosten aufteilen und so die Pro-Kopf-Belastung senken.
      • Ausstattung der Anlage : Wohnanlagen mit Einrichtungen wie Aufzug oder Schwimmbad haben höhere Betriebskosten, die das Hausgeld erhöhen können.
      • Durchschnittliche Hausgeldkosten : In Deutschland liegt das Hausgeld meist zwischen 2,50 € und 4,50 € pro Quadratmeter monatlich, je nach Standort und Ausstattung.

      Hinweis für Eigentümer : Das Hausgeld ist unabhängig davon zu zahlen, ob die Immobilie selbst bewohnt oder vermietet wird. Wenn die tatsächlichen Kosten die Vorauszahlung überschreiten, kann eine Nachzahlung erforderlich werden. Überschüsse werden jedoch in der Regel erstattet.

      Was steht in der Jahresabrechnung?

      Die Jahresabrechnung ist ein wichtiges Dokument, das alle Einnahmen und Ausgaben der Wohnanlage im letzten Jahr detailliert aufführt. Sie zeigt, wie das Hausgeld verwendet wurde und dient der Transparenz. Zu den Hauptbestandteilen gehören:

      • Einnahmen : Das gesammelte Hausgeld sowie andere Einkünfte (z. B. Mieteinnahmen für Gemeinschaftsräume).
      • Ausgaben : Kosten für Betrieb, Instandhaltung und Verwaltung sowie die Beiträge zur Instandhaltungsrücklage.
      • Nachzahlung oder Gutschrift : Falls die tatsächlichen Kosten die Planungen überschreiten, wird eine Nachzahlung fällig. Überschüsse werden meist zurückerstattet.

      Was sind Sonderumlagen und wie gehe ich damit um?

      Die Grundlagen für das Hausgeld sind im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) geregelt:

      • § 16 WEG – Verteilung der Lasten und Kosten: Hier ist festgelegt, dass Eigentümer an den Kosten beteiligt sind, meist entsprechend ihrem Miteigentumsanteil.
      • § 28 WEG – Wirtschaftsplan und Jahresabrechnung: Dieser Absatz verlangt einen Wirtschaftsplan und eine Jahresabrechnung, um die Kosten für das nächste Jahr abzuschätzen und die tatsächlichen Kosten zu dokumentieren.

      Diese gesetzlichen Vorgaben sorgen für eine faire und transparente Verwaltung des Gemeinschaftseigentums.


        Hausgeld auf Mieter umlegen

        Eigentümer können Teile des Hausgeldes, die als Betriebskosten gelten (z. B. Wasser, Heizung, Müllabfuhr), auf ihren Mieter umlegen. Diese Kostenpositionen sind im Mietrecht (§ 556 BGB) und der Betriebskostenverordnung geregelt und umfassen folgende Punkte:

        • Wasserversorgung
        • Abwasser
        • Müllabfuhr
        • Heizung und Warmwasserversorgung
        • Gemeinschaftliche Reinigung und Gartenpflege
        • Hausmeisterkosten

        Kosten für Verwaltung und Instandhaltungsrücklagen können jedoch nicht auf den Mieter umgelegt werden.


          Häufig gestellte Fragen zum Hausgeld

          Kann das Hausgeld erhöht werden?
          Ja, das Hausgeld kann erhöht werden, wenn die Betriebskosten steigen oder neue Ausgaben anstehen. Die Erhöhung muss jedoch in der Eigentümerversammlung beschlossen werden.

          Was passiert mit dem Hausgeld beim Wohnungsverkauf?
          Das Hausgeld wird zwischen altem und neuem Eigentümer aufgeteilt. Der Verkäufer zahlt bis zum Übergabedatum, der Käufer ab diesem Zeitpunkt.

          Kann ich Einsicht in die Hausgeldverwendung nehmen?
          Als Eigentümer haben Sie das Recht, den Wirtschaftsplan und die Jahresabrechnung einzusehen, um zu erfahren, wie das Hausgeld verwendet wird.

          Ist das Hausgeld steuerlich absetzbar?
          Teile des Hausgelds, die für Betriebskosten verwendet werden, können steuerlich geltend gemacht werden. Die Instandhaltungsrücklage ist jedoch nicht absetzbar.

          Relevante gesetzliche Grundlagen zum Hausgeld

          1. Wohnungseigentumsgesetz (WEG) – Das WEG bildet die zentrale gesetzliche Grundlage für Eigentümergemeinschaften und regelt wesentliche Aspekte rund um das Hausgeld. Hier sind unter anderem die Verteilung der Kosten und die Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums festgelegt. Das Gesetz legt auch fest, wie der Wirtschaftsplan und die Jahresabrechnung erstellt werden müssen.

          2. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – Das BGB enthält allgemeine Vorschriften, die für Wohnungseigentümer wichtig sein können, insbesondere im Zusammenhang mit Gemeinschaftsordnungen, Rechten und Pflichten in Wohnungseigentümergemeinschaften und den Instandhaltungsverpflichtungen. Diese ergänzen das WEG und bieten eine rechtliche Grundlage für gemeinschaftliche Entscheidungen.

          3. Mietrecht im BGB (§ 556 ff.) – Auch wenn dieser Abschnitt des BGB primär für Mietverhältnisse gilt, enthält er Bestimmungen zur Abrechnung von Betriebskosten , die für Eigentümer relevant sein können, die ihre Wohnung vermieten. Er definierte außerdem das Prinzip der Kostentransparenz .

          4. Gesetz zur Modernisierung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEMoG) – Dieses Gesetz hat das Wohnungseigentumsgesetz im Jahr 2020 umfassend reformiert und Anpassungen zur Entscheidungsfindung und Verwaltung in Wohnungseigentumsgemeinschaften eingeführt. Es stellt sicher, dass die Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums modernen Anforderungen gerecht wird.