Umbauter Raum berechnen – Eine einfache Anleitung


Die Berechnung des umbauten Raums ist eine grundlegende Aufgabe in der Architektur und beim Bauwesen. Sie bestimmt das Volumen eines Gebäudes und ist entscheidend für Planung, Bauanträge und Energieeffizienzbewertungen. Dieser Artikel bietet eine einfache Anleitung zur Berechnung des umbauten Raums und erläutert die wichtigsten Aspekte dieser Messgröße.

Drei wichtigste Fakten zum umbauter Raum:
  • Definition: Der umbaute Raum umfasst das gesamte Volumen eines Gebäudes innerhalb seiner äußeren Begrenzungen, einschließlich Außenwände und Dach.
  • Berechnung: Zur Ermittlung des umbauten Raums wird die Grundfläche jedes Geschosses mit der entsprechenden Geschosshöhe multipliziert und die Ergebnisse aller Etagen addiert.
  • Nutzung: Das Wissen um den umbauten Raum ist essentiell für baurechtliche Genehmigungen, Energieeffizienzbewertungen und die Kostenkalkulation im Bauwesen.

umbauter Raum

umbauter Raum


Was ist der umbaute Raum?

Der umbaute Raum bezeichnet das gesamte Volumen eines Gebäudes, das von seinen Außenwänden umschlossen wird. Diese Kennzahl erfasst sowohl oberirdische als auch unterirdische Bauteile inklusive Wände, Decken, und Dächer. Sie wird in Kubikmetern (m³) angegeben und ist vor allem für baurechtliche Zwecke, die Kalkulation von Heiz- und Kühlbedarfen sowie für Kostenberechnungen im Bauwesen relevant.

Bestandteile des umbauten Raums: Was wird berücksichtigt?

Zum umbauten Raum eines Gebäudes zählen alle Bereiche, die von den äußeren Bauteilen umschlossen werden. Dazu gehören:

  • Wohnräume und andere nutzbare Innenräume wie Keller, Dachgeschosse und Garagen, sofern sie Teil des Hauptgebäudes sind.
  • Technikräume, die für die Gebäudefunktion notwendig sind, wie Heizungsräume oder Lüftungszentralen.
  • Wandstärken und die dazugehörigen Konstruktionselemente, einschließlich Außenwände und tragende Innenwände.
  • Treppen und Flure, die Zugang zu verschiedenen Ebenen des Gebäudes bieten.

Diese Elemente tragen zur Gesamtvolumenberechnung bei und sind entscheidend für baurechtliche Prüfungen und energetische Bewertungen des Gebäudes.

Ausklammerungen beim umbauten Raum: Was zählt nicht dazu?

Beim umbauten Raum eines Gebäudes gibt es bestimmte Bereiche und Elemente, die nicht in die Berechnung einfließen. Dazu zählen:

  • Außentreppen und Balkone, da sie außerhalb der umschließenden Bauteile liegen.
  • Freistehende Gebäude wie separate Garagen oder Gartenhäuschen, sofern sie nicht baulich mit dem Hauptgebäude verbunden sind.
  • Nicht überdachte Flächen wie Terrassen oder Dachterrassen.
  • Vorbauten wie Vordächer oder unverglaste Veranden, die nicht vollständig von den Hauptbauteilen umschlossen sind.

Wie berechnet man den umbauten Raum?

Die Berechnung des umbauten Raums eines Gebäudes erfolgt durch eine einfache mathematische Formel, die darauf abzielt, das Volumen zwischen den Außenmauern und dem Dach zu ermitteln. Hier sind die grundlegenden Schritte:

    • Außenmaße messen: Nehmen Sie die Gesamtlänge und -breite jeder Etage von den äußeren Wänden.
    • Höhe bestimmen: Messen Sie die Höhe vom Boden bis zur Decke jeder Etage.
    • Volumen berechnen: Multiplizieren Sie für jede Etage die Länge, Breite und Höhe, um das Volumen zu erhalten.
    • Gesamtvolumen ermitteln: Addieren Sie die Volumen aller Etagen, um den gesamten umbauten Raum zu erhalten.

    Wichtig: Berücksichtigen Sie alle baurechtlichen Vorgaben und Normen, die in Ihrer Region für die Berechnung des umbauten Raums gelten, wie die DIN 277 oder lokale Bauordnungen.

    Beispiel zur Berechnung des umbauten Raums

    Angenommen, Sie haben ein zweistöckiges Gebäude mit folgenden Maßen:

    • Erdgeschoss: 10 m Länge und 12 m Breite, Deckenhöhe 3 m
    • Obergeschoss: 10 m Länge und 12 m Breite, Deckenhöhe 2,5 m
    Schritte zur Berechnung:

    1.) Erdgeschoss:

    • Volumen = Länge × Breite × Höhe = 10 m × 12 m × 3 m = 360 m³

    2.) Obergeschoss:

      • Volumen = Länge × Breite × Höhe = 10 m × 12 m × 2,5 m = 300 m³

      Gesamter umbauter Raum: 360 m³ + 300 m³ = 660 m³


      Was sind die häufigsten Fehler bei der Berechnung des umbauten Raums?

      Bei der Berechnung des umbauten Raums können leicht Fehler unterlaufen. Hier sind einige der häufigsten:

      1. Vernachlässigung von Wandstärken: Oft wird vergessen, die Dicke der Außenwände einzubeziehen. Das führt dazu, dass der berechnete Raum kleiner ausfällt als der tatsächliche umbaute Raum.

      2. Falsches Messen der Höhe: Ein häufiger Fehler ist das Messen der Höhe bis zum Dach statt bis zur Decke des letzten Vollgeschosses. Dies kann das Ergebnis verfälschen, besonders bei schrägen Dachkonstruktionen.

      3. Übersehen von architektonischen Besonderheiten: Erker, Vorsprünge oder eingezogene Bereiche werden manchmal übersehen, was die Genauigkeit der Berechnung beeinträchtigt.

      4. Nichtberücksichtigung aller Etagen: Keller oder Dachgeschosse werden gelegentlich nicht in die Berechnung einbezogen, obwohl sie zum umbauten Raum zählen.

      Wo wird die Berechnung des umbauten Raums benötigt?

      Die Berechnung des umbauten Raums wird in verschiedenen Kontexten benötigt, was sie zu einem wichtigen Bestandteil der Bauplanung und -verwaltung macht. Hier einige Anwendungsbereiche:

      1. Bauanträge: Für die Genehmigung von Bauvorhaben verlangen Bauämter oft die Angabe des umbauten Raums, um die Einhaltung von baurechtlichen Bestimmungen zu prüfen.

      2. Feuerversicherungen: Versicherungsgesellschaften nutzen den umbauten Raum, um die Versicherungssummen für Gebäudeversicherungen zu kalkulieren, insbesondere bei Feuerversicherungen.

      3. Energieausweise: Bei der Erstellung von Energieausweisen wird der umbaute Raum zur Berechnung des Energiebedarfs eines Gebäudes herangezogen.

      4. Kostenschätzungen: In der Bauplanung wird der umbaute Raum verwendet, um die voraussichtlichen Baukosten zu schätzen, da viele Kostenpositionen volumenabhängig sind.


      Wie genau müssen die Maße für die Berechnung des umbauten Raums sein?

      Für die Berechnung des umbauten Raums ist es wichtig, die Maße so genau wie möglich zu erfassen. Die Genauigkeit der Maße hat direkten Einfluss auf die Korrektheit der berechneten Rauminhalte, die für regulatorische und planerische Zwecke verwendet werden. Folgende Punkte sollten beachtet werden:

      1. Verwenden eines Maßbands: Ein langes und stabiles Maßband ist essenziell, um genaue Längen-, Breiten- und Höhenmessungen zu gewährleisten.
      2. Messung von Außenkante zu Außenkante: Es sollte stets von der äußeren Kante der Außenwände gemessen werden, um das gesamte Volumen des Gebäudes einzuschließen.
      3. Präzise Dokumentation: Alle Messungen sollten sorgfältig notiert und überprüft werden, um Fehler bei der Dateneingabe oder Rechnung zu vermeiden.

      Genauigkeit ist besonders wichtig, wenn die Berechnungen für offizielle Dokumente wie Bauanträge oder Energieausweise verwendet werden, da Ungenauigkeiten zu Verzögerungen oder Problemen bei der Genehmigung führen können.