Nebenkosten Wohnung | Hauskauf: Rechner & Kosten im Überblick
Der Traum vom Eigenheim ist ein bedeutender Meilenstein. Doch beim Kauf einer Immobilie fallen nicht nur Kosten für den Kaufpreis an – auch die Kaufnebenkosten spielen eine entscheidende Rolle und werden oft unterschätzt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Nebenkosten beim Hauskauf auf Sie zukommen und wie Sie diese realistisch einplanen. Nutzen Sie unseren praktischen Rechner, um Ihre individuellen Nebenkosten direkt online zu berechnen .
Inhaltsverzeichnis - Kurzübersicht
- Wie hoch sind die Nebenkosten beim Hauskauf?
- Warum sind die Kaufnebenkosten für ein Haus so wichtig?
- Kann man die Nebenkosten beim Hauskauf senken?
- Welche Steuern fallen bei den Kaufnebenkosten an?
Welche Nebenkosten entstehen beim Hauskauf?
Die Kaufnebenkosten setzen sich aus mehreren Posten zusammen. Insgesamt können sie zwischen 9 % und 12 % des Kaufpreises betragen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Kostenfaktoren:
- Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland 3,5 % bis 6,5 % des Kaufpreises.
- Notar- und Grundbuchkosten: Etwa 1,5 % des Kaufpreises.
- Maklerprovision: In der Regel bis zu 3,57 % des Kaufpreises (inkl. MwSt.)
Beispielrechnung: Bei einem Haus im Wert von 300.000 € können die Nebenkosten schnell bis zu 36.000 € betragen. Planen Sie diese Kosten unbedingt in Ihrem Budget ein, da sie in der Regel nicht über einen klassischen Immobilienkredit gedeckt werden.
Nebenkosten beim Hauskauf: Nutzen Sie unseren Rechner.
Wohnung oder Hauskauf: Erklärung der Nebenkosten
Um die Nebenkosten beim Hauskauf besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die einzelnen Posten. Hier finden Sie eine Übersicht:
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Grunderwerbsteuer: Diese Steuer fällt einmalig beim Kauf einer Immobilie oder eines Grundstücks an. Sie wird vom Kaufpreis berechnet und variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 %. Besonders niedrig ist sie in Bayern und Sachsen (3,5 %), während Brandenburg , NRW und Schleswig-Holstein mit 6,5 % die Spitze bilden.
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Notarkosten und Grundbuchgebühren: Der Notar ist in Deutschland beim Immobilienkauf gesetzlich vorgeschrieben. Seine Gebühren sowie die Kosten für den Grundbucheintrag machen zusammen etwa 1,5 % des Kaufpreises aus. Sie zahlen diese Kosten direkt nach der Beurkundung.
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Maklerprovision: Wenn ein Makler beteiligt ist, fällt in der Regel eine Provision von bis zu 3,57 % (inkl. MwSt.) an. Seit 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer diese Kosten in vielen Fällen, was Ihre Belastung reduzieren kann.
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Gutachterkosten: Beim Kauf älterer Immobilien kann ein Gutachten sinnvoll sein, um den Zustand der Immobilie zu bewerten. Diese Kosten liegen meist zwischen 500 € und 1.000 €, abhängig vom Aufwand.
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Renovierungs- und Modernisierungskosten: Diese variieren je nach Zustand der Immobilie und den geplanten Maßnahmen. Oft wird hier mit 10.000 € bis 50.000 € kalkuliert, je nach Umfang.
Warum Kaufnebenkosten nicht unterschätzt werden dürfen
Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notargebühren oder Maklerkosten können den finanziellen Spielraum erheblich einschränken, da sie oft nicht durch klassische Bankkredite gedeckt werden. Eine genaue Planung ist daher unerlässlich, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Drei Gründe, warum eine erfolgreiche Planung wichtig ist:
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Eigenkapitalbedarf realistisch einschätzen: Banken finanzieren in der Regel nur den reinen Kaufpreis der Immobilie. Die Kaufnebenkosten müssen Sie direkt aus dem eigenen Mitteln zahlen. Wer diese Posten nicht einpflanzt, riskiert Finanzierungslücken.
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Komplette Kostenübersicht schaffen: Eine realistische Kalkulation der Gesamtkosten – inklusive Nebenkosten – hilft, unvorhergesehene Zusatzkosten zu vermeiden und Ihre Finanzierung sicher zu planen.
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Bessere Konditionen bei der Finanzierung: Mehr Eigenkapital bedeutet bessere Chancen auf günstige Zinsen. Dies gilt auch, wenn Sie die Nebenkosten aus eigener Tasche zahlen können.
Tipp: Nutzen Sie oben unseren Nebenkosten-Rechner, um alle relevanten Kosten zu berechnen und Ihre Finanzierungsplanung optimal vorzubereiten.
Wichtige Tipps zur Finanzierung der Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb
Die Finanzierung der Kaufnebenkosten stellt viele Käufer vor eine Herausforderung, da diese Posten oft nicht durch Banken finanziert werden, weil sie den Wert der Immobilie nicht direkt erhöhen. Hier sind einige praxisnahe Ansätze , um diese Ausgaben zu decken:
1. Eigene Mittel einplanen:
Eine ausreichende Rücklage ist entscheidend. Planen Sie Eigenkapital ein, um die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchgebühren sowie Maklerkosten zu decken. Diese Posten fallen direkt nach dem Kauf an und können nicht gestundet werden.
Tipp: Eine Faustregel lautet: 10 % des Kaufpreises sollten als Eigenkapital für die Nebenkosten verfügbar sein.
2. Höhere Darlehenssummen verhandeln:
Einige Banken bieten Kredite an, die den Kaufpreis übersteigen, um auch die Nebenkosten zu finanzieren. Dies setzt jedoch eine gute Bonität und eine belastbare Finanzierungsplanung voraus.
Vorsicht: Diese Option erhöht die Kreditsumme und damit auch die monatlichen Raten sowie die Gesamtkosten durch Zinsen.
3. Vollfinanzierung der Nebenkosten:
Unter bestimmten Voraussetzungen, wie einer sehr guten Bonität, ist eine Vollfinanzierung möglich. Dabei werden auch die Nebenkosten über den Kredit abgedeckt. Allerdings sind hier meist höhere Zinssätze zu erwarten.
4. Bausparvertrag nutzen:
Ein Bausparvertrag kann eine sinnvolle Option sein, wenn Sie einen geplanten Vertrag abgeschlossen haben. Er ermöglicht die Deckung von Kaufnebenkosten aus angesparten Beträgen und zinsgünstigen Darlehen.
Tipp: Bausparverträge eignen sich besonders bei langfristiger Immobilienplanung
5. Staatliche Förderungen prüfen:
Informieren Sie sich über mögliche Zuschüsse oder Förderkredite , insbesondere bei:
- Erstkauf einer Immobilie (z. B. Baukindergeld, regionale Förderungen).
- Energetische Sanierungen (KfW-Kredit, Zuschüsse für Nachhaltigkeit).
Förderungen können Ihre Eigenkapitalbelastung senken und langfristige Energiekosten reduzieren.
Welche Nebenkosten sind steuerlich absetzbar?
Einige Kaufnebenkosten können steuerlich geltend gemacht werden, allerdings hängt dies davon ab, ob die Immobilie selbst genutzt oder vermietet wird. Während bei der Eigennutzung die Absetzbarkeit stark eingeschränkt ist, können bei vermieteten Immobilien mehrere Posten als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden. Hier die wichtigsten Unterschiede:
1. Bei Eigennutzung:
- Handwerkerleistungen: Sie können Arbeitskosten von Handwerkern (z. B. für Renovierungen oder Erhaltungsmaßnahmen) absetzen. Materialkosten sind jedoch nicht steuerlich absetzbar.
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Rechnung des Handwerkers klar zwischen Arbeits- und Materialkosten unterscheidet.
- Umzugskosten: Bei einem berufsbedingten Umzug lassen sich diese unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend machen.
- Energetische Maßnahmen: Zuschüsse für energetische Sanierungen können indirekt die Steuerlast mindern (z. B. durch KfW-Förderungen).
2. Bei Vermietung:
- Maklerkosten: Diese gelten bei vermieteten Immobilien als Werbungskosten und können vollständig abgesetzt werden.
Achtung: Bei Eigennutzung ist dies nicht möglich.
- Notargebühren und Grundbuchkosten: Kosten für die Beurkundung und den Grundbucheintrag können als Werbungskosten geltend gemacht werden, wenn die Immobilie vermietet wird.
- Darlehenszinsen: Zinsen aus der Finanzierung einer vermieteten Immobilie sind steuerlich absetzbar.
- Renovierungs- und Modernisierungskosten: Arbeiten, die der Erhaltung der Vermietbarkeit dienen, können steuerlich geltend gemacht werden.
Wie wirkt sich die Wahl des Notars auf die Nebenkosten aus?
Die Notarkosten sind gesetzlich geregelt, sodass kaum Spielraum für Preisverhandlungen besteht. Dennoch gibt es Aspekte, die sich auf die Gesamtkosten auswirken können:
1. Beratungsleistungen: Notare können für zusätzliche Beratungen Gebühren erheben. Fragen Sie vorab, ob eine ausführliche Beratung wirklich notwendig ist.
2. Vertragsentwürfe: Komplexe oder mehrfache Vertragsentwürfe können Zusatzkosten verursachen. Klären Sie im Vorfeld, ob dies nötig ist.
3. Sondervereinbarungen: Spezielle Klauseln im Kaufvertrag oder individuelle Vereinbarungen können zusätzliche Gebühren auslösen.
Tipps zur Notarauswahl:
- Holen Sie sich Empfehlungen von Bekannten oder Experten.
- Kontaktieren Sie mehrere Notare, um ein Gefühl für den Service und mögliche Zusatzkosten zu bekommen.
- Fordern Sie eine transparente Kostenaufstellung.
Hinweis: Auch wenn Notare gesetzlich gebunden sind, lohnt es sich, im Vorfeld genau nachzufragen. So vermeiden Sie unerwartete Ausgaben.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Nebenkosten beim Immobilienkauf
1. Kann ich die Kaufnebenkosten finanzieren?
Banken finanzieren die Nebenkosten beim Hauskauf oder Wohnungskauf meist nicht mit. Sie können jedoch ein höheres Darlehen beantragen, wenn Ihre Bonität erreicht ist. Alternativ bieten sich Bausparverträge oder staatliche Förderprogramme an, um diese Kosten zu decken. Nutzen Sie unseren Artikel zu Finanzierungstipps , um die besten Ansätze für Ihre Situation zu finden.
2. Sind die Kaufkosten in Deutschland überall gleich?
Nein, die Nebenkosten hängen stark vom Bundesland ab. Die Grunderwerbsteuer variiert zwischen 3,5 % und 6,5 % , während die Maklerprovision ebenfalls regional unterschiedlich ist. Planen Sie daher die Nebenkosten beim Hauskauf oder Wohnungskauf individuell – unser Rechner hilft Ihnen dabei, alle Faktoren zu berücksichtigen.
3. Wie kann ich bei den Kaufnebenkosten sparen?
Einige praktische Ansätze, um Nebenkosten zu reduzieren :
- Maklerprovision verhandeln oder direkt vom Eigentümer kaufen.
- Zusatzkosten beim Notar vermeiden , Beratungsleistungen reduziert werden.
- Prüfen Sie steuerliche Absetzbarkeiten, insbesondere bei vermieteten Immobilien (siehe Frage 4).
4. Welche Kaufnebenkosten sind steuerlich absetzbar?
Einige Nebenkosten können Sie steuerlich geltend machen , vor allem bei vermieteten Immobilien:
- Notarkosten und Grundbuchgebühren (als Werbungskosten).
- Zinsen für Immobilienkredite , wenn die Immobilie vermietet wird.
- Arbeitskosten von Handwerkern bei Renovierung und Modernisierung. Tipp: Lassen Sie sich von einem Steuerberater beraten, um das volle Sparpotenzial zu nutzen.
5. Müssen die Kaufnebenkosten sofort bezahlt werden?
Ja, die meisten Nebenkosten fallen direkt nach dem Kaufvertrag an:
- Grunderwerbsteuer: Innerhalb eines Monats nach dem Steuerbescheid.
- Notarkosten: Direkt nach der Beurkundung.
- Maklerbestimmung: Nach Abschluss des Kaufvertrags. Planen Sie diese Kosten ein, um Engpässe zu vermeiden.
6. Wie berechne ich die Kaufnebenkosten?
Die Kaufnebenkosten lassen sich leicht berechnen. Mit unserem Kaufnebenkosten-Rechner erhalten Sie eine präzise Übersicht über alle anfallenden Kosten – von Grunderwerbsteuer bis Maklerprovision . Probieren Sie ihn jetzt aus, egal ob es um die Nebenkosten beim Wohnungskauf oder Hauskauf geht.
Quellen und Links:
- Grunderwerbsteuer:
Verlinkung zu den offiziellen Seiten der Bundesländer, z. B.:
- Notargebühren:
Hinweis auf die gesetzlichen Grundlagen:
„Die Notargebühren sind durch die Kostenordnung (KostO) geregelt und bundesweit einheitlich.“
- Maklerprovision:
Gesetz zur Aufteilung der Maklerkosten (gültig seit 23.12.2020):
- Basel III (bei Finanzierungstipps):
Verweis auf die Auswirkungen von Basel III auf Immobilienfinanzierungen:
Basel III : Bedeutung für Immobilienkredite
- KfW-Förderungen:
Link zur offiziellen KfW-Website: