Maklergebühren: Wer zahlt wie viel? - Online-Rechner
Beim Verkauf einer Immobilie stellt sich oft die Frage: „Wie hoch sind die Maklergebühren, und wer trägt die Kosten?“ Die Maklergebühr ist ein wesentlicher Posten beim Immobilienverkauf und beeinflusst die Gesamtkosten. Sie deckt alle Dienstleistungen des Maklers ab, von der Bewertung des Objekts bis zum Abschluss des Verkaufs.
Maklergebühren: Die 3 wichtigsten Fakten auf einen Blick
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Definition und Zweck: Maklergebühren decken die Dienstleistungen des Maklers ab – von der Immobilienbewertung bis zum Verkaufsabschluss.
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Berechnung: In der Regel betragen die Gebühren 7,14 % des Verkaufspreises. Die genaue Höhe ist jedoch oft verhandelbar und kann je nach Vereinbarung variieren.
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Aufteilung der Kosten: Seit der Gesetzesänderung von 2020 müssen Käufer und Verkäufer die Maklerkosten hälftig teilen, sofern keine andere Vereinbarung getroffen wurde.
Inhaltsverzeichnis - Kurzfassung

Maklergebühren
- Was sind Maklergebühren und wie werden sie berechnet?
- Wer zahlt den Makler beim Hausverkauf?
- Gesetzliche Bestimmungen zu Maklergebühren
- Maklergebühren berechnen
Was sind Maklergebühren, und wie werden sie berechnet?
Die Maklergebühr – auch als Maklerprovision oder Maklercourtage bezeichnet – ist die Vergütung für die erfolgreiche Vermittlung einer Immobilie. Die Höhe der Gebühr variiert je nach Bundesland und beträgt üblicherweise zwischen 5,95 % und 7,14 % des Verkaufspreises. Die genaue Provision ist oft verhandelbar und wird zu Beginn zwischen Makler und Auftraggeber vereinbart. So können bei einer Immobilie mit einem Kaufpreis von 300.000 Euro bei einer Provision von 7,14 % etwa 21.420 Euro Maklerkosten anfallen.
Nutzen Sie unseren Maklergebühren-Rechner, um auf Basis Ihres Verkaufspreises die exakten Kosten für Ihre Immobilie zu kalkulieren.
Gesetzliche Regelung seit 2020: Aufteilung der Maklergebühren zwischen Käufer und Verkäufer
Seit der Gesetzesänderung im Dezember 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer in Deutschland die Maklergebühren beim Immobilienverkauf in der Regel hälftig, sofern der Makler für beide Parteien tätig ist. Diese Regelung sorgt für mehr Transparenz und Fairness und stellt sicher, dass beide Parteien zu gleichen Teilen für die Dienstleistung des Maklers aufkommen.
Praktische Umsetzung:
Die Aufteilung der Maklerkosten ist im Maklervertrag festgelegt. Bei der Preisfestlegung der Immobilie sollte der Verkäufer berücksichtigen, dass er selbst mindestens die Hälfte der Provision übernehmen wird. Für den Käufer ist dies besonders vorteilhaft, da ihn keine hohen alleinigen Maklerkosten belasten.
Wann und wie wird die Maklergebühr fällig?
Die Maklergebühr wird erst nach erfolgreicher Vermittlung und einem notariell beglaubigten Kaufvertrag fällig. Dieser Grundsatz „Keine Gebühr ohne Abschluss“ bietet Verkäufern und Käufern Sicherheit, dass die Provision nur dann anfällt, wenn der Makler tatsächlich einen Käufer gefunden hat.
Zahlungsprozess:
Nach Abschluss des Kaufvertrags stellt der Makler separate Rechnungen an Käufer und Verkäufer aus, jeweils entsprechend der vertraglich vereinbarten Aufteilung. Die Zahlung erfolgt in der Regel direkt nach Rechnungsstellung, oft innerhalb einer festgelegten Frist.
Steuerliche Absetzbarkeit von Maklergebühren: Was ist möglich?
Ob Maklergebühren steuerlich absetzbar sind, hängt vom Zweck der Immobilie ab:
- Vermietung und Verpachtung: Hier sind Maklergebühren als Werbungskosten absetzbar. Das bedeutet, die Kosten für die Vermittlung können bei der Steuer geltend gemacht und so die Steuerlast gesenkt werden.
- Verkauf: Für private Verkäufe sind Maklergebühren grundsätzlich nicht absetzbar. Eine Ausnahme gilt, wenn die Immobilie Betriebsvermögen ist oder aus beruflichen Gründen veräußert wird. Auch beim Verkauf innerhalb der Spekulationsfrist können die Maklergebühren möglicherweise den zu versteuernden Gewinn mindern.
Arten von Maklerverträgen: Allgemeiner Auftrag, Alleinauftrag und Qualifizierter Alleinauftrag
Die Art des Maklervertrags bestimmt die Bedingungen und Pflichten zwischen Verkäufer und Makler. Drei gängige Vertragsformen werden in Deutschland unterschieden:
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Allgemeiner Maklerauftrag: Der Verkäufer kann mehrere Makler beauftragen und auch selbst einen Käufer suchen. Der Vorteil liegt in der Flexibilität, allerdings gibt es keine Garantie, dass der beauftragte Makler die Immobilie verkaufen wird.
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Alleinauftrag: Nur ein Makler wird beauftragt, aber der Verkäufer behält das Recht, eigenständig Käufer zu akquirieren. Der Vorteil besteht in einer stärkeren Bindung des Maklers, der als einzige vermittelnde Partei fungiert, während der Verkäufer trotzdem unabhängig bleibt.
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Qualifizierter Alleinauftrag: Hier wird der Makler exklusiv beauftragt, und der Verkäufer darf keine eigenen Verkaufsbemühungen durchführen. Dies sichert eine maximale Vermarktung durch den Makler und steigert durch Exklusivität die Seriosität und Attraktivität der Immobilie für Käufer.
Wie hoch sind die Maklergebühren bei einer Vermietung?
Für die Vermietung von Wohnraum gelten seit Einführung des Bestellerprinzips im Jahr 2015 besondere Regelungen. Das Bestellerprinzip besagt, dass die Partei, die den Makler beauftragt, auch die Maklergebühren übernimmt. Häufig ist dies der Vermieter, wenn er den Makler beauftragt, um einen Mieter zu finden.
Höhe der Maklergebühren bei Vermietungen
Die Maklergebühren betragen in der Regel maximal zwei Nettokaltmieten zuzüglich Mehrwertsteuer. Diese Obergrenze dient als Orientierung, um die Kosten für Mieter niedrig zu halten.
Besonderheiten des Bestellerprinzips
Vor 2015 war es üblich, dass Mieter die Maklergebühren übernehmen mussten, selbst wenn der Vermieter den Makler beauftragt hatte. Seit der Gesetzesänderung sind Mieter vor solchen zusätzlichen Kosten geschützt.
Wann muss eine Maklergebühr gezahlt werden?
Die Maklergebühr wird erst dann fällig, wenn der Makler einen erfolgreichen Vertragsabschluss vermittelt hat. Das bedeutet: kein Vertragsabschluss, keine Gebühr. Diese erfolgsabhängige Zahlung ist im Maklervertrag geregelt.
Erfolgsbasierte Zahlung bei Kauf und Verkauf:
Die Maklerprovision beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie wird erst dann gezahlt, wenn ein Kaufvertrag zustande gekommen ist. Die exakten Zahlungsbedingungen werden im Maklervertrag festgelegt.
Was ist bei der Kündigung eines Maklervertrags zu beachten?
Die Kündigung eines Maklervertrags hängt von der Art des Vertrags und den gesetzlichen Regelungen ab. Bei einem einfachen Maklervertrag können beide Parteien den Vertrag jederzeit kündigen (§ 671 BGB), solange keine exklusive Vereinbarung vorliegt.
Bei einem Alleinauftrag ist eine ordentliche Kündigung erst nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Laufzeit möglich (§ 626 BGB). Eine außerordentliche Kündigung ist möglich, wenn wichtige Gründe vorliegen.
Die Kündigung sollte stets schriftlich erfolgen, um die Rechtswirksamkeit zu gewährleisten.
FAQ zu Maklergebühren
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Welche zusätzlichen Kosten fallen bei einem Immobilienverkauf an?
Neben der Maklergebühr müssen Verkäufer auch Kosten für Notar, Grundbuchamt und die Grunderwerbsteuer berücksichtigen. Diese Nebenkosten können erheblich sein und sollten in die Finanzplanung einfließen. -
Wie kann ich die Maklergebühr im Voraus kalkulieren?
Unser Online-Rechner gibt eine schnelle Übersicht über die zu erwartenden Kosten. Geben Sie einfach den Verkaufspreis und die regional üblichen Provisionssätze ein, um die voraussichtlichen Gebühren zu berechnen. -
Eigenverkauf oder Makler – Was sind die Vorteile?
Ein Makler übernimmt den gesamten Verkaufsprozess, von der Preisermittlung über die Vermarktung bis hin zur Vertragsabwicklung. Für viele Eigentümer bedeutet dies eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis, während der Eigenverkauf oft mehr Eigenaufwand und Marktkenntnisse erfordert. -
Kann ich die Maklergebühr nach Vertragsabschluss verhandeln?
In der Regel ist die Höhe der Maklerprovision nach Vertragsabschluss nicht mehr verhandelbar. Es ist daher ratsam, alle Konditionen und Vereinbarungen zur Provision vor Vertragsabschluss klar festzulegen.