Der Kaufpreisfaktor


Um eine ansprechende und informative Einleitung für den Artikel über den Kaufpreisfaktor zu gestalten, werden wir zunächst die vier wichtigsten Fakten kurz zusammenfassen, um diese dann in die Einleitung zu integrieren:

  1. Definition und Bedeutung: Der Kaufpreisfaktor ist eine wichtige Kennzahl in der Immobilienwirtschaft, die das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis einer Immobilie und den jährlichen Mieteinnahmen beschreibt. Er gibt Aufschluss über die Rentabilität und den Wert einer Immobilie.

  2. Berechnungsmethode: Die Berechnung des Kaufpreisfaktors erfolgt durch die Division des Kaufpreises durch die Jahresnettokaltmiete und ist ein zentrales Instrument zur schnellen Bewertung von Immobilieninvestitionen.

  3. Entscheidungshilfe für Käufer und Verkäufer: Für Käufer bietet der Kaufpreisfaktor eine erste Einschätzung, ob eine Immobilie im Vergleich zum Marktdurchschnitt unter- oder überbewertet ist. Verkäufer können ihn nutzen, um ihren Verkaufspreis marktgerecht zu gestalten.


Was ist der Kaufpreisfaktor?

Der Kaufpreisfaktor ist eine Kennzahl in der Immobilienwirtschaft, die das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis einer Immobilie und den daraus erzielbaren jährlichen Mieteinnahmen darstellt. Er wird verwendet, um die Rentabilität und den Wert einer Immobilie schnell einzuschätzen.

Ein niedriger Kaufpreisfaktor kann auf eine potenziell höhere Rendite hinweisen, während ein hoher Kaufpreisfaktor signalisiert, dass die Immobilie im Verhältnis zu den Mieteinnahmen teuer sein könnte. Der Kaufpreisfaktor dient Investoren, Käufern und Verkäufern als nützliches Werkzeug, um Immobilienangebote schnell zu bewerten und zu vergleichen.

Kaufpreisfaktor berechnen - Die Formel

Die Berechnung erfolgt durch die Division des Kaufpreises durch die Jahresnettokaltmiete (also die Mieteinnahmen abzüglich nicht umlagefähiger Nebenkosten)

Die Formel zur Berechnung des Kaufpreisfaktors lautet:

Kaufpreisfaktor=Kaufpreis der ImmobilieJahresnettokaltmiete

Hierbei ist:

  • Kaufpreis der Immobilie: Der Gesamtbetrag, der für den Kauf der Immobilie aufgewendet wird.
  • Jahresnettokaltmiete: Die Summe der Mieteinnahmen, die innerhalb eines Jahres erzielt werden, abzüglich der Betriebskosten, die nicht auf den Mieter umgelegt werden können.

Wie kann ich den Kaufpreisfaktor zur Bewertung von Immobilien nutzen?

Um den Kaufpreisfaktor zur Bewertung von Immobilien zu nutzen, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Berechnen Sie den Kaufpreisfaktor: Teilen Sie den Kaufpreis der Immobilie durch die Jahresnettokaltmiete. Ein niedriger Kaufpreisfaktor deutet auf eine potenziell höhere Rentabilität hin, ein hoher Faktor auf eine geringere.

  2. Vergleichen Sie mit dem Markt: Ermitteln Sie den durchschnittlichen Kaufpreisfaktor in der Region oder für den spezifischen Immobilientyp, um zu beurteilen, ob die Immobilie im Vergleich zum Markt unter- oder überbewertet ist.

  3. Berücksichtigen Sie weitere Faktoren: Ziehen Sie neben dem Kaufpreisfaktor auch andere wichtige Faktoren wie Lage, Zustand der Immobilie, Marktentwicklung und potenzielle Wertsteigerungen in Betracht.

Wie unterscheidet sich der Kaufpreisfaktor von anderen Immobilien - Bewertungsmethoden?

Der Kaufpreisfaktor ist eine einfache Kennzahl, die den Kaufpreis einer Immobilie zu den jährlichen Mieteinnahmen ins Verhältnis setzt und schnell die Rentabilität einer Investition anzeigen kann. Im Gegensatz dazu:

  • Renditeberechnungen wie die Kapitalisierungsrate beziehen Betriebskosten ein und geben die jährliche Rendite im Verhältnis zum Kaufpreis an, bieten also eine detailliertere Rentabilitätsanalyse.
  • Vergleichswertverfahren basieren auf dem Verkaufspreis ähnlicher Immobilien in der Umgebung und fokussieren auf den Marktwert, ohne direkten Bezug zur Rentabilität.
  • Ertragswertverfahren schätzen den Wert anhand der zukünftig erwarteten Nettoerträge, abgezinst auf den heutigen Wert, und sind besonders bei Mietobjekten relevant.
  • Sachwertverfahren berechnen den Wert aus der Summe der Wiederbeschaffungskosten des Gebäudes und des Bodenwertes, minus Abnutzung, und betrachten physische Werte statt Einkommenspotenzial.

Kurz gesagt: Der Kaufpreisfaktor bietet eine schnelle, einfache Einschätzung der Anfangsrentabilität, während andere Methoden tiefergehende Analysen des Marktwertes, der Erträge oder physischen Werts bieten.


Was ist ein guter Kaufpreisfaktor?

Ein "guter" Kaufpreisfaktor hängt stark von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Lage der Immobilie, der Immobilientyp, die Marktsituation und die individuellen Investitionsziele. Generell lässt sich sagen, dass ein niedriger Kaufpreisfaktor auf eine höhere Rendite hindeutet, da er bedeutet, dass weniger Jahresmieten benötigt werden, um den Kaufpreis der Immobilie zu decken. Jedoch ist diese Interpretation stark kontextabhängig. Ganz am Ende sehen Sie die Kaufpreisfaktoren von den größten Städten, hier können Sie sich ein guten Bild machen.

Faktoren, die den "guten" Kaufpreisfaktor beeinflussen:

  1. Markt und Lage: In einem Markt mit hohem Wachstumspotenzial oder in erstklassigen Lagen können höhere Kaufpreisfaktoren üblich sein, da die Investoren bereit sind, mehr für das erwartete Wertsteigerungspotenzial zu zahlen. In weniger begehrten Lagen oder in Märkten mit geringerem Wachstum können niedrigere Kaufpreisfaktoren hingegen attraktiver sein.

  2. Immobilientyp: Der optimale Kaufpreisfaktor kann je nach Immobilientyp variieren. Wohnimmobilien in Top-Lagen haben zum Beispiel oft höhere Kaufpreisfaktoren als Gewerbeimmobilien oder Mehrfamilienhäuser in weniger begehrten Gebieten.

  3. Zustand der Immobilie: Eine Immobilie, die erhebliche Investitionen für Instandhaltung oder Renovierung benötigt, sollte einen niedrigeren Kaufpreisfaktor aufweisen, um die zusätzlichen Kosten zu kompensieren.

  4. Mietrendite und Kapitalwachstum: Ein guter Kaufpreisfaktor sollte auch das Verhältnis von Mietrendite und erwartetem Kapitalwachstum berücksichtigen. Einige Investoren bevorzugen eine höhere sofortige Mietrendite (niedriger Kaufpreisfaktor), während andere auf langfristiges Kapitalwachstum setzen und bereit sind, dafür einen höheren Kaufpreisfaktor in Kauf zu nehmen.

Richtwerte:

  • Niedriger Kaufpreisfaktor (z.B. unter 20): Kann auf eine hohe Rendite hindeuten, besonders in Märkten oder Lagen, wo Mieten voraussichtlich stabil bleiben oder wachsen.
  • Mittlerer Kaufpreisfaktor (z.B. 20-29): Oft als ausgeglichenes Verhältnis zwischen Preis und Mieteinnahmen angesehen, kann je nach Lage und Marktsituation als angemessen betrachtet werden.
  • Hoher Kaufpreisfaktor (z.B. über 30): Kann in Top-Lagen oder bei erwarteter starker Wertsteigerung üblich sein, signalisiert aber in der Regel eine niedrigere anfängliche Rendite.

Es ist wichtig, den Kaufpreisfaktor nicht isoliert zu betrachten, sondern als einen von mehreren Faktoren in einer umfassenden Investitionsbewertung. Marktanalysen, zukünftige Entwicklungspotenziale und persönliche Investitionsstrategien sollten ebenfalls in die Entscheidungsfindung einfließen.

Wie verhalten sich Kaufpreisfaktor und Rendite zueinander?

Der Kaufpreisfaktor und die Rendite einer Immobilie stehen in einem inversen Verhältnis zueinander: Wenn der Kaufpreisfaktor steigt, tendiert die Rendite dazu, zu sinken, und umgekehrt. Dies liegt daran, dass beide Kennzahlen unterschiedliche Aspekte der finanziellen Attraktivität einer Immobilieninvestition beleuchten, jedoch aus entgegengesetzten Richtungen.

Kaufpreisfaktor

Der Kaufpreisfaktor wird berechnet, indem der Kaufpreis der Immobilie durch die jährlichen Mieteinnahmen geteilt wird. Ein höherer Kaufpreisfaktor deutet darauf hin, dass im Verhältnis zum Kaufpreis weniger Mieteinnahmen erzielt werden. Das kann auf eine niedrigere sofortige Rentabilität der Investition hinweisen, insbesondere wenn der Kaufpreis im Vergleich zu den Mieteinnahmen hoch ist.

Rendite

Die Rendite (oft als Kapitalisierungsrate oder "Cap Rate" bezeichnet) misst das Verhältnis der jährlichen Nettoeinnahmen zum Kaufpreis der Immobilie. Eine höhere Rendite zeigt an, dass eine Immobilie im Verhältnis zum Kaufpreis hohe Einnahmen generiert, was auf eine höhere Rentabilität hindeutet.

1/Kaufpreisfaktor = Rendite

Im Überblick eine Kaufpreis-Rendite-Tabelle:

KaufpreisfaktorRendite
205%
214,76%
224,55%
234,35%
244,17%
254%
263,85%
273,7%
283,57%
293,45%
303,33%

Wie können Verkäufer den Kaufpreisfaktor nutzen?

Bisher haben wir uns damit beschäftigt, wie Käufer mithilfe des Kaufpreisfaktors einfach erkennen können, ob sich ein Immobilienkauf lohnt oder nicht. Doch der Kaufpreisfaktor ist nicht nur für Käufer eine hilfreiche Größe, sondern auch Verkäufer können mit seiner Hilfe einen attraktiven Angebotspreis festlegen.

Sagen wir, Sie wohnen in einer Gegend, in der der Kaufpreisfaktor/Vervielfältiger für Kapitalanlageobjekte für gewöhnlich zwischen 23 und 25 liegt. Sie liebäugeln außerdem damit, ein Mehrfamilienhaus zu verkaufen. Nun nehmen Sie einfach die Jahreskaltmiete, die Sie mit dieser Immobilie aktuell erzielen, zum Beispiel 60.000 €, und multiplizieren diesen Wert jeweils einmal mit 23, 24 und 25. Ein realistischer Verkaufspreis für Ihre Immobilie würde sich demnach grob zwischen 1.380.000 € (multipliziert mit 23) und 1.500.000 € (multipliziert mit 25) bewegen.

Achtung:
Diese Rechnung funktioniert nur, wenn Ihre Immobilie mit den üblicherweise in Ihrer Region angebotenen Immobilien zu großen Teilen übereinstimmt. Weist Ihre Immobilie zu viele Besonderheiten auf (größer/kleiner als andere, signifikant andere Lage, andere Mieterstruktur, bessere/schlechtere Ausstattung etc.), kann die Berechnung mithilfe des üblichen Kaufpreisfaktors nur noch eine grobe Hausnummer darstellen. Kontaktieren Sie deshalb grundsätzlich eine Person vom Fach, um den letztendlichen Verkehrswert und Angebotspreis ermitteln zu lassen. Wir machen Sie hierfür gerne mit unserem Partner-Makler aus Ihrer Region bekannt.

Städte und deren Kaufpreisfaktoren im Überblick

Kaufpreisfaktor je Stadt