Hauskredit: Vergleich macht reich


Hauskredit

Hauskredit

… oder sorgt zumindest für eine weniger hohe Verschuldung bei der Bank. Um jedoch den für Sie und Ihre Situation besten Hauskredit zu finden, sollten Sie mit Bedacht vorgehen.

Im Vorfeld helfen Häuslebauern und -käufern vor allem diese Fragen weiter:

Wie gehe ich einen Hauskreditvergleich am cleversten an?

Hausfinanzierung und Zinsen: Worauf muss ich achten?

Gibt es für meinen Hauskredit Förderungen vom Staat?

Und wie hoch sollte meine Kreditlast maximal sein, damit ich mich nicht übernehme?


1) Hauskredit-Anbieter vergleichen

Das Eigenheim ist einer der am häufigsten geäußerten Zukunftswünsche der Deutschen. Und auch, wenn sich nicht alle im Laufe ihres Lebens diesen Wunsch erfüllen (können oder wollen), ist die Zahl der Bauherren und Kaufinteressenten noch immer hoch genug, um für ein vergleichbar hohes Angebot zu sorgen. Die Suche nach dem am besten geeigneten Hauskredit für einen selbst kann somit schnell der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gleichen.

Trotzdem ist dieses Übermaß an Anbietern kein Grund zur Verzweiflung, denn mit einem guten System ist es möglich, sich einen Weg durch den Dschungel zu schlagen. Und am allerbesten ist es, wenn man ganz vorne anfängt:

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2) Die Vorbereitungen: Die finanzielle Grundlage für den Hauskredit ermitteln

1) Kassensturz vornehmen

Der erste Schritt zu einem passenden Hauskredit muss immer der Kassensturz sein. Erst, wenn Sie wissen, wie viel Immobilie Sie sich überhaupt leisten können, können Sie konkrete Hauskreditangebote heraussuchen.

Gehen Sie für den Kassensturz wie folgt vor:

  • Stellen Sie eine Liste aller regelmäßigen und verlässlichen (!) Einnahmen zusammen und ziehen Sie hiervon alle regelmäßigen Ausgaben ab. Bei Ausgaben, die naturgemäß schwanken (zum Beispiel Kosmetik, Lebensmittel, Kleidung) müssen Sie einen realistischen Durchschnittswert errechnen. Achten Sie bei den Ausgaben außerdem darauf, auch die Belastungen zu berücksichtigen, die nur einmal im Jahr anfallen (zum Beispiel Jahres-Abos, bestimmte Versicherungen, Kfz-Steuer). Sie können die jährlichen Belastungen in monatliche Beträge umrechnen oder aber den schwächsten Monat, das heißt den mit den meisten Ausgaben, als Grundlage für Ihre weiteren Berechnungen heranziehen.
  • Sie haben nun einen monatlichen Überschuss ermittelt, der Ihnen nach allen Ausgaben zuverlässig zur Verfügung bleibt. Dieser Wert ist der Maximalbetrag dessen, was Sie sich als monatliche Tilgungsrate Ihres Hauskredits leisten können, und bestimmt zusammen mit der Laufzeit über die Höhe des Kredits.

Tipp:
Wenn der Betrag nicht sehr hoch ist, muss das noch nicht das Ende Ihrer Eigenheimträume bedeuten, denn sehr wahrscheinlich wohnen Sie gerade zur Miete. Da Sie die Miete zukünftig aber nicht mehr bezahlen müssen, können Sie auch Ihre Nettokaltmiete als Grundlage für die Tilgungsrate heranziehen, jedoch niemals die Warmmiete (denn auch als Hausbesitzer müssen Sie Geld für Nebenkosten übrighaben).

2) Wie viel Eigenkapital

Als zweiten Schritt sollten Sie ermitteln, wie viel Eigenkapital Sie mitbringen.

Doch Achtung! Fangen Sie nun nicht an, Ihre Lebensversicherung und Altersvorsorgeverträge aufzulösen! Ein Hauskredit sollte niemals auf Biegen und Brechen abgeschlossen werden und gerade in puncto Eigenkapital bringt es langfristig nichts, wenn Sie sämtliche Rücklagen auflösen. Ganz im Gegenteil: Da auch Hausbesitzer mit unvorhergesehenen Extrakosten rechnen müssen, sollten Sie einen Notgroschen mindestens in Höhe der Fixkosten eines halben Jahres zurückbehalten.

3) Wie hoch die Tilgungsrate

Nun wissen Sie, wie hoch die Tilgungsrate sein kann und wie viel Eigenkapital Sie mitbringen. Wenn Sie sich nun noch eine realistische Kreditlaufzeit gemessen an Ihrem Alter überlegen (Sie sollten zum Beispiel keine Laufzeit bis 85 wählen), können Sie im Anschluss den Hauskreditvergleich angehen.

3) Wissen ist Macht: Die unterschiedlichen Kreditarten kennen

Der zweite Schritt macht vielen eher weniger Spaß, ist jedoch wichtig. Denn nur, wenn Sie selber Ihre Hausaufgaben in puncto Kreditarten und Fachbegriffen machen, können Sie später eine fundierte Entscheidung für den besten Hauskredit treffen.

Tilgungsdarlehen:

Die Tilgung eines Kredites besteht aus der Abzahlung des Kredites selbst (Tilgungsleistung) sowie aus der Begleichung der Kreditkosten (Zinsleistung). Bei einem Tilgungsdarlehen bleibt die Tilgungsleistung über die gesamte Laufzeit konstant, das heißt, Sie zahlen beispielsweise jeden Monat 500 € des geliehenen Betrages zurück. Da die Zinsleistung sich jedoch prozentual anhand der noch offenen Restschuld berechnet, ist der Anteil der Zinsleistung in den ersten Jahren wesentlich höher als später, wenn die noch verbleibende Restsumme des Kredites bereits deutlich gesunken ist. Vereinfacht ausgedrückt kann die Gesamtbelastung bei 500 € Tilgungsleistung zu Beginn der Rückzahlung 800 € betragen (also 300 € Zinsen), nach zehn Jahren jedoch bereits auf 620 € gesunken sein.

Annuitätendarlehen:

Das Annuitätendarlehen ist bei Verbrauchern sehr beliebt, denn es zeichnet sich durch eine grundsätzlich konstante monatliche Belastung aus. Da sich die Zinsleistung jedoch an der noch offenen Kreditsumme orientiert, macht die Zinsleistung zu Beginn der Rückzahlung nicht selten den Löwenanteil der Tilgungszahlung aus. Bei 500 € Tilgungszahlung könnten also 300 € auf die Zinsleistung entfallen, während nur noch 200 € für die Tilgungsleistung und somit zur Rückzahlung des geliehenen Geldes übrigbleiben.

Beim Annuitätendarlehen schwindet der Schuldenberg also zunächst langsamer als beim Tilgungsdarlehen, die monatliche Gesamtbelastung ist aber immer gleich und gerade zu Beginn geringer.

Sondertilgungsdarlehen:

Sowohl Tilgungs- als auch Annuitätendarlehen werden meist mit einer recht langen Laufzeit abgeschlossen, also 15 Jahre oder länger. Da sich auch die Höhe der monatlichen Tilgung innerhalb fester Rahmen bewegt, sind diese Hauskreditarten zwar sehr vorhersagbar, auf der anderen Seite aber auch recht starr. Wer zum Beispiel einen höheren Betrag auf einmal abbezahlen möchte, wird bei diesen beiden Kreditarten mit einer Strafzahlung rechnen müssen, der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung.

Das Sondertilgungsdarlehen sichert dem Kreditnehmer deshalb das verbriefte Recht zu, die Restschuld ohne Extrakosten in einem Rutsch oder in mehreren kleineren Extrazahlungen schneller als vereinbart zurückzuzahlen. Für dieses Recht werden zwar von Beginn an höhere Zinsen fällig, doch auf der anderen Seite kann der Kreditnehmer plötzlichen Geldregen (zum Beispiel Jahresboni, eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Versicherung) für die schnellere Abbezahlung nutzen und somit zeitiger als geplant schuldenfrei sein.

Selbstverständlich sind auch Kombidarlehen möglich, zum Beispiel aus einem Annuitätendarlehen und einem Sondertilgungsdarlehen.

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4) Die Suche nach dem besten Kreditangebot

Dieser Schritt ist der entscheidende, denn nun müssen Sie wirklich aktiv suchen. Doch glücklicherweise können Sie Ihre Suche sehr zielgerichtet angehen, denn immerhin kennen Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten und können eine ganze Reihe Hauskreditarten und -angebote bereits im Vorfeld aussortieren.

Wie Sie sich letztendlich auf die Suche nach passenden Angeboten machen, ist Ihrem eigenen Geschmack überlassen. Sie können …

… die Banken und Kreditinstitute Ihrer Umgebung abklappern,

online unterschiedliche Angebote anfordern

… oder einen Finanzierungsvermittler mit der Suche beauftragen.


5) Welche Zinsbindung soll ich wählen?

Die Zinsbindung ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Hauskredits, denn sie bestimmt maßgeblich über die Höhe der Tilgungszinsen. Dennoch ist die Formel „Je länger, umso billiger“ nicht immer zutreffend.

Es stimmt: Banken belohnen eine lange Bindung an ihr Haus für gewöhnlich mit niedrigeren Zinsen als bei einer kürzeren Laufzeit. Doch gibt es noch weitere Faktoren, die über die Höhe der Zinsen entscheiden.

Hierzu zählen vor allem:

  • Höhe der Kreditsumme
  • Höhe des Eigenkapitals
  • Laufzeit und Tilgungshöhe
  • Bonität des Kreditnehmers
  • und nicht zuletzt: das aktuelle Zinsniveau

Gerade der letzte Punkt sorgt dafür, dass es sich lohnt, mit der Laufzeit und somit der Zinsbindung ein wenig zu spielen.

In Zeiten niedriger Zinsen ist eine lange Laufzeit generell zu empfehlen. Der Gedanke dahinter: Steigen die Zinsen in den nächsten Jahren wieder an, bleibt der Kreditnehmer für die Länge seiner Zinsbindungsfrist hiervon verschont. Die Banken wissen aber natürlich auch, dass auf jede Niedrigzinsphase eine Hochzinsphase folgt und ihr bei einer langen Zinsbindungsfrist ein gutes Geschäft durch die Lappen geht. Wird die Laufzeit allzu lange gewählt, wird die Bank die Zinsen für den Kredit also von Vornherein ein wenig anheben.

Eine kurze Zinsbindungsfrist kann sich vor allem dann lohnen, wenn sich die Zinsen aktuell auf einem sehr hohen Niveau befinden. Beträgt die Laufzeit des Kredites nur drei Jahre und sind die Zinsen in dieser Zeit deutlich gefallen, kann die Anschlussfinanzierung zu einem wesentlich besseren Zinssatz abgeschlossen werden als noch der erste Hauskredit. Doch Vorsicht: Da niemand eine Glaskugel besitzt, besteht hier die Möglichkeit, sich ordentlich zu verpokern.

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6) Förderung: Wenn der Staat zum Hauskredit etwas dazugibt

Ein Eigenheim ist eine kostspielige Angelegenheit. Umso schöner ist es also, wenn der Staat das eigene Budget ein wenig aufbessert.

Je nach Immobilie und persönlicher Situation können verschiedene Förderungsmöglichkeiten infrage kommen:

BAFA

Erneuerbare Energien helfen nicht nur der Umwelt, sondern Häuslebauern auch bei der Finanzierung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gewährt Immobilienbesitzern, die erneuerbare Energien nutzen, bestimmte Zuschüsse. Welche das genau sind, können Sie online oder bei Ihrem Finanzierungsberater erfragen.

KfW

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat ebenfalls Goodies für Eigenheimbesitzer im Programm, die auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen. Hierzu gehören vor allem Kredite mit äußerst günstigen Zinssätzen, die in Kombination mit einem Hauskredit bei der Bank abgeschlossen werden können.

Auch das Baukindergeld gehört zum Portfolio der KfW: Wer bei drei Familienangehörigen ein Haushaltsjahreseinkommen von weniger als 90.000 € zur Verfügung hat, kann pro Kind und Jahr 1.200 € an Baukindergeld beantragen. Pro weiteres Kind erhöht sich das unschädliche Jahreseinkommen um 15.000 €. Das Baukindergeld wird pro Kind für maximal zehn Jahre gezahlt.

Wohnriester

Wenn Sie zu denjenigen gehören, die einen Riestervertrag in der Schublade liegen haben, sollten Sie einmal darüber nachdenken, diesen Vertrag in einen Wohnriestervertrag umzuwandeln. Die Konditionen bleiben zwar dieselben, doch können Sie das angesparte Guthaben sowie vor allem die erhaltenen und zukünftigen Zuschüsse vom Staat nun zur Erhöhung Ihres Budgets oder Abbezahlung Ihres Hauskredits verwenden.

7) Fazit

Die Aufgabe des Hauskreditvergleichs nimmt so manch einem Häuslebauer die Lust an seinem Vorhaben. Doch mit ein wenig Disziplin und vor allem einer cleveren Herangehensweise können Sie sich am Ende mit dem für Sie und Ihre finanzielle Situation am besten geeigneten Hauskredit belohnen.