Grunderwerbsteuer Berlin: Wann & Wie hoch? - inkl. Rechner

In Berlin lösen verschiedene Arten von Immobilientransaktionen die Grunderwerbsteuer aus. Dazu gehören:

• Kaufverträge für Grundstücke oder Immobilien, bei denen Eigentum von einer Partei auf eine andere übergeht.

• Grundstückstauschverträge, bei denen Grundstücke zwischen zwei Parteien getauscht werden.

• Der Erwerb durch das Meistgebot bei einer Zwangsversteigerung.

• Gesellschaftsrechtliche Vorgänge, wie der Erwerb von mindestens 95% der Anteile an einer Gesellschaft, die Grundbesitz hält. Dies wird als verdeckter Immobilienerwerb behandelt und löst ebenfalls die Grunderwerbsteuer aus.

Diese Transaktionen führen zur Steuerpflicht, weil sie einen Wechsel im Eigentum an inländischen Grundstücken oder Immobilien bedeuten, was nach dem Grunderwerbsteuergesetz besteuert wird.

In Berlin beträgt die Grunderwerbsteuer aktuell 6% des Kaufpreises oder der vertraglich vereinbarten Gegenleistung für das Grundstück oder die Immobilie. Dieser Steuersatz wird auf alle relevanten Immobilientransaktionen angewendet, unabhängig von der Art der Immobilie oder des Grundstücks.

In Berlin ist üblicherweise der Käufer der Immobilie oder des Grundstücks zur Zahlung der Grunderwerbsteuer verpflichtet. Dies gilt für alle Arten von Immobilientransaktionen, bei denen ein Eigentumsübergang stattfindet. Der Käufer muss die Steuer an das zuständige Finanzamt entrichten, nachdem der Kauf abgeschlossen und rechtlich beurkundet wurde.

Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ist erforderlich, um die Eigentumseintragung im Grundbuchamt zu ermöglichen, nachdem eine Immobilie in Berlin gekauft wurde. Dieses Dokument wird vom zuständigen Finanzamt ausgestellt und bestätigt, dass alle fälligen Grunderwerbsteuern für die betreffende Transaktion bezahlt wurden.

Ohne diese Bescheinigung kann der Notar die Änderung des Eigentums im Grundbuch nicht durchführen, da das Grundbuchamt eine offizielle Bestätigung benötigt, dass keine steuerlichen Verbindlichkeiten mehr ausstehen. Somit ist die Unbedenklichkeitsbescheinigung ein kritischer Schritt im Kaufprozess, der sicherstellt, dass der Eigentumsübergang reibungslos und rechtskonform vollzogen werden kann.

In Berlin gibt es mehrere Befreiungen von der Grunderwerbsteuer, die unter bestimmten Umständen angewandt werden können. Zu den wichtigsten Ausnahmen gehören:

1. Übertragungen zwischen Ehegatten oder Lebenspartnern: Immobilienübertragungen zwischen Ehepartnern oder eingetragenen Lebenspartnern sind von der Grunderwerbsteuer befreit. Diese Regelung soll finanzielle Belastungen innerhalb der Familie bei der Umstrukturierung von Eigentum reduzieren.

2. Übertragungen von Eltern zu Kindern: Auch Übertragungen von Immobilien zwischen Eltern und ihren Kindern können unter bestimmten Bedingungen von der Grunderwerbsteuer befreit sein. Dies gilt ebenfalls für Stiefkinder und Adoptivkinder.

3. Erbschaften und Schenkungen: Erwerb durch Erbschaft oder Schenkung ist von der Grunderwerbsteuer befreit, da hier andere Steuerarten wie Erbschafts- oder Schenkungssteuer greifen.

4. Öffentliche Zwecke: Erwerbungen von Immobilien durch Körperschaften oder Anstalten des öffentlichen Rechts, die für gemeinnützige oder kirchliche Zwecke getätigt werden, können ebenfalls von der Grunderwerbsteuer befreit sein.

In Berlin ist das Finanzamt für Grundbesitz speziell für die Bearbeitung der Grunderwerbsteuer zuständig. Dieses Finanzamt ist verantwortlich für die Verwaltung und Erhebung der Grunderwerbsteuer bei allen Immobilientransaktionen innerhalb der Stadt.

Wenn Sie spezifische Fragen zur Grunderwerbsteuer in Berlin haben oder eine Transaktion anmelden möchten, sollten Sie sich direkt an das Finanzamt für Grundbesitz wenden. Dort erhalten Sie alle notwendigen Informationen und Unterstützung für den korrekten Ablauf Ihrer Steuerangelegenheiten im Zusammenhang mit dem Immobilienerwerb