Bodenwert ermitteln und berechnen: So bestimmen Sie den Wert Ihres Grundstücks.


Die Ermittlung des Bodenwertes ist entscheidend beim Kauf, Verkauf oder der Bewertung von Immobilien. Um den Bodenwert korrekt zu ermitteln, sollten Sie wissen, welche Faktoren den Wert eines Grundstücks beeinflussen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie den Bodenwert berechnen und welche Rolle Bodenrichtwerte und Vergleichswerte dabei spielen.

Die 4 wichtigsten Fakten zur Berechnung des Bodenwerts

1. Bodenwert berechnen: Der Wert eines unbebauten Grundstücks – die Grundlage für jede Immobilienbewertung.

2. Faktoren: Lage, Größe, Nutzungsmöglichkeiten und Marktnachfrage bestimmen den Bodenwert.

3. Berechnung: Meist über Vergleichswerte ähnlicher Grundstücke und den Bodenrichtwert.

4. Anwendung: Wichtig bei Kauf, Verkauf, Grundsteuer sowie bei Erbschaften und Beleihungen.

Bodenwert ermitteln

Bodenwert berechnen


Inhaltsverzeichnis: Kurzfassung

  1. Bodenwert: Was ist das?
    Definition und Bedeutung des Bodenwerts.

  2. Bodenrichtwerte: Bundesländer und Links
    Übersicht und Zugriff auf BORIS-Daten je Bundesland.

  3. Bodenwert vs. Grundstückswert
    Unterschiede und deren Bedeutung.

  4. Bodenwert berechnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
    Anleitung zur Berechnung des Bodenwerts mit Beispiel.

Kurzdefinition Bodenwert

Der Bodenwert ist der Marktwert eines unbebauten Grundstücks. Er wird durch Faktoren wie Lage, Größe und Nutzungspotenzial bestimmt. Der Bodenwert zeigt den Wert des Grundstücks ohne Berücksichtigung von Gebäuden oder sonstigen Verbesserungen.


Bodenrichtwerte für jedes Bundesland: Finden Sie Ihren Wert mit "BORIS"

Um den Bodenwert zu ermitteln oder berechnen zu können, benötigen Sie den Bodenrichtwert. Diese Werte werden von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Bundesländer regelmäßig aktualisiert. Nutzen Sie die folgenden Links zu BORIS (Bodenrichtwertinformationssystem) für Ihr Bundesland:

    Nutzen Sie diese Links, um den Bodenrichtwert für Ihre Region abzurufen und den Bodenwert Ihres Grundstücks korrekt zu berechnen.


    Schritt-für-Schritt-Anleitung: Bodenwert richtig berechnen


    Schritt 1: Bodenrichtwert finden

    Der erste Schritt ist, den Bodenrichtwert über die BORIS-Plattform Ihres Bundeslandes zu ermitteln. Der Bodenrichtwert gibt den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für unbebaute Grundstücke in Ihrer Region an und dient als Basis für die Berechnung.

    Schritt 2: Vergleichsgrundstücke analysieren

    Vergleichen Sie ähnliche Grundstücke in Ihrer Region, die kürzlich verkauft wurden, um eine realistische Einschätzung zu erhalten. Nutzen Sie Plattformen wie Immobilienscout24 und achten Sie auf:

    • Größe und Zuschnitt
    • Lage und Infrastruktur
    • Erschließungsgrad (z.B. Anschluss an Wasser, Strom)
    Schritt 3: Besondere Merkmale berücksichtigen

    Berücksichtigen Sie spezifische Merkmale Ihres Grundstücks, wie den Erschließungsstand, Bebauungspotenzial oder geografische Besonderheiten (z.B. Hanglage, Aussicht). Auch Einschränkungen wie Wegerechte oder Denkmalschutz beeinflussen den Wert.

    Schritt 4: Bodenwert berechnen

    Berechnen Sie den Bodenwert anhand der folgenden Formel:

    Formel: Bodenwert = Bodenrichtwert (€/qm) × Grundstücksfläche (qm)

    Beispiel: Wenn der Bodenrichtwert 300 €/qm beträgt und Ihr Grundstück 500 qm groß ist, ergibt sich: Bodenwert = 300 €/qm × 500 qm = 150.000 €.

    Zu- und Abschläge: Passen Sie den Wert an besondere Merkmale an, die den Bodenwert erhöhen oder senken könnten.


    Zusätzliche Tipps:
    • Zu- und Abschläge: Berücksichtigen Sie positive oder negative Faktoren wie besondere Aussichten oder Lärmquellen.
    • Aktualität: Stellen Sie sicher, dass der Bodenrichtwert aktuell ist.
    • Expertenrat: Bei größeren Transaktionen lohnt es sich, einen Gutachter hinzuziehen, um alle Faktoren richtig einzuschätzen.

    Bodenwert vs. Grundstückswert: Die Unterschiede einfach erklärt

    Der Bodenwert bezieht sich ausschließlich auf den Wert des unbebauten Grundstücks, basierend auf Faktoren wie Lage, Größe und Nutzungsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu umfasst der Grundstückswert den gesamten Wert der Immobilie, also den Bodenwert plus den Wert der Gebäude oder anderer Anlagen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie die Basis für Verkaufsentscheidungen, Finanzierungen und steuerliche Bewertungen bildet.

    Methoden zur Berechnung des Bodenwertes

    Um den Bodenwert zu berechnen, gibt es mehrere gängige Methoden:

    • Vergleichswertverfahren: Vergleich mit kürzlich verkauften, ähnlichen Grundstücken in der Region.
    • Sachwertverfahren: Wird verwendet, wenn keine vergleichbaren Verkäufe vorliegen und die Bewertung durch Abzug des Bauwerts der Gebäude erfolgt.
    • Bodenrichtwertmethode: Nutzung von Bodenrichtwerten, die von den Gutachterausschüssen bereitgestellt werden, als Basis.

    Diese Faktoren beeinflussen den Bodenwert maßgeblich

    Der Bodenwert wird von verschiedenen Faktoren bestimmt:

    • Lage und Umgebung: Zentrale Lage oder eine gute Infrastruktur erhöhen den Wert.
    • Größe und Zuschnitt: Größere und besser nutzbare Grundstücke haben in der Regel einen höheren Wert.
    • Nutzungsrechte: Was auf dem Grundstück gebaut werden darf, beeinflusst den Bodenwert.
    • Erschließung: Ein voll erschlossenes Grundstück hat einen höheren Bodenwert als ein unerschlossenes.
    • Marktlage: Angebot und Nachfrage beeinflussen den Bodenwert erheblich

    Bodenwert und Steuern: Das müssen Sie wissen

    Der Bodenwert spielt eine wesentliche Rolle bei verschiedenen Steuern:

    • Grundsteuer: Sie wird auf Grundlage des Bodenwerts und des Werts der Gebäude berechnet.
    • Grunderwerbsteuer: Beim Kauf eines Grundstücks wird diese Steuer auf den Kaufpreis (inkl. Bodenwert) erhoben.
    • Erbschafts- und Schenkungssteuer: Der Bodenwert wird verwendet, um den steuerpflichtigen Wert eines Grundstücks zu berechnen.

    FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Bodenwert ermitteln und berechnen

    1. Was ist der Bodenwert und warum ist er wichtig?
      Der Bodenwert gibt den Wert eines Grundstücks ohne jegliche Bebauung an. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Immobilienbewertung, da er die Basis für den gesamten Grundstückswert bildet. Besonders bei Kauf, Verkauf oder der Berechnung von Steuern wie der Grundsteuer ist der Bodenwert von großer Bedeutung.

    2. Wie kann ich den Bodenwert selbst ermitteln?
      Sie können den Bodenwert ermitteln, indem Sie den Bodenrichtwert für Ihr Grundstück über BORIS (Bodenrichtwertinformationssystem) abrufen und diesen mit der Grundstücksfläche multiplizieren. Vergleichswerte ähnlicher Grundstücke und regionale Immobilienpreise helfen dabei, eine realistische Schätzung zu erhalten.

    3. Welche Faktoren beeinflussen den Bodenwert?
      Zu den wichtigsten Faktoren zählen die Lage, die Größe, die Nutzungsmöglichkeiten (z.B. gemäß Bebauungsplan) und der Erschließungsgrad des Grundstücks. Grundstücke in zentraler Lage oder mit guter Infrastruktur weisen in der Regel einen höheren Bodenwert auf.

    4. Wie unterscheidet sich der Bodenwert vom Verkehrswert?
      Der Bodenwert bezieht sich ausschließlich auf den Wert des unbebauten Grundstücks, während der Verkehrswert den gesamten Wert der Immobilie, also inklusive Gebäude und Anlagen, abbildet. Der Bodenwert dient als Grundlage für die Berechnung des Verkehrswerts.

    5. Welche Methoden werden zur Berechnung des Bodenwertes genutzt?
      Häufig werden das Vergleichswertverfahren und die Bodenrichtwertmethode eingesetzt, um den Bodenwert zu berechnen. Beim Vergleichswertverfahren werden Verkaufspreise ähnlicher Grundstücke als Grundlage verwendet, während bei der Bodenrichtwertmethode die Werte von Gutachterausschüssen genutzt werden.

    6. Wie oft wird der Bodenrichtwert aktualisiert?
      Die Bodenrichtwerte werden in der Regel alle zwei Jahre von den Gutachterausschüssen auf Basis der realen Verkaufsdaten von Grundstücken in der Region aktualisiert. Diese Daten können Sie auf der BORIS-Plattform für Ihr Bundesland einsehen.

    7. Welche Rolle spielt der Bodenwert bei der Steuerberechnung?
      Der Bodenwert ist eine wichtige Grundlage für verschiedene Steuern, wie die Grundsteuer, die Grunderwerbsteuer und die Erbschaftssteuer. Er beeinflusst direkt die Höhe der steuerlichen Belastung, insbesondere bei der Übertragung oder Vererbung von Grundstücken.