Das Bieterverfahren für Immobilien: Strategien für Käufe und Verkäufer


In einem Käufermarkt kann das Bieterverfahren eine strategische Option sein, jedoch hauptsächlich in hoch gefragten Standorten. Während dieses Verfahren den Verkäufern helfen kann, den besten Preis zu erzielen, fühlen sich viele Käufer dadurch überfordert. Insbesondere für Unternehmen und erfahrene Investoren kann es jedoch eine Chance bieten, sich in einem kompetitiven Umfeld durchzusetzen.

Die drei wesentliche Fakten zum Bieterfervahren:

1. Marktverständnis ist entscheidend: Das Bieterverfahren eignet sich besonders für gefragte Standorte, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt. In solchen Märkten kann das Verfahren dazu beitragen, den Verkaufspreis zu maximieren.

2. Nicht für jeden Käufer geeignet: Für viele private Käufer kann das Bieterverfahren überfordernd sein, besonders wenn es schnell und unter Druck entschieden werden muss. Es ist eher eine Strategie, die von Unternehmen und erfahrenen Investoren bevorzugt wird, die mit der Dynamik solcher Verfahren vertraut sind.

3. Unverbindlichkeit kann abschrecken: Das Bieterverfahren ist oft unverbindlich, was bedeutet, dass Angebote gemacht werden können, ohne dass eine feste Verpflichtung besteht. Dies kann zu Unsicherheiten führen und potenzielle Käufer abschrecken, die eine sichere Transaktion bevorzugen.

Bieterverfahren

Bieterverfahren


Inhaltsverzeichnis - Kurzfassung

  1. Was ist das Bieterverfahren bei Immobilien?

  2. Wie bereitet man sich als Käufer auf das Bieterverfahren vor?

  3. Welche Taktiken können Käufer im Bieterverfahren anwenden?

  4. Was sind häufige Fehler im Bieterverfahren und wie vermeidet man sie?

Was ist das Bieterverfahren bei Immobilien?

Bieterverfahren

Bieterverfahren

Das Bieterverfahren bei Immobilien ist eine Verkaufsmethode, bei der Interessenten innerhalb eines festgelegten Zeitraums Gebote für eine Immobilie abgeben. Dieses Verfahren unterscheidet sich von traditionellen Verkaufsprozessen durch seine offene Wettbewerbsstruktur, die darauf abzielt, den Verkaufspreis durch direkte Konkurrenz zwischen den Bietern zu maximieren.

Es wird häufig bei Immobilien angewendet, die aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften oder ihrer Lage besonders begehrt sind. Die Transparenz und Fairness des Verfahrens sollen sicherstellen, dass der Verkäufer einen marktgerechten Preis erhält, während den Käufern die Chance geboten wird, auf gleichberechtigter Basis für die Immobilie zu bieten.

Gut zu wissen:
Auch wenn Sie als Verkäufer zahlreiche Angebote erhalten haben, müssen Sie keines davon annehmen. Auf der anderen Seite sind jedoch auch Ihre Interessenten nicht dazu verpflichtet, sich an ihr abgegebenes Angebot zu halten.

Wie läuft das Bieterverfahren ab?

Der Ablauf des Bieterverfahrens gliedert sich in mehrere Schritte:

  1. Vorbereitungsphase: Der Verkäufer bereitet die Immobilie für den Verkauf vor und legt zusammen mit dem Immobilienmakler die Bedingungen des Bieterverfahrens fest, einschließlich des Mindestgebots und der Frist für die Abgabe von Angeboten.

  2. Bekanntmachung und Marketing: Die Immobilie wird aktiv beworben, um eine breite Masse an potenziellen Käufern zu erreichen. Dabei werden Details zum Bieterverfahren und zur Immobilie selbst bereitgestellt.

  3. Besichtigungen: Interessenten haben die Möglichkeit, die Immobilie zu besichtigen, um sich ein umfassendes Bild von deren Zustand und Wert zu machen.

  4. Abgabe der Angebote: Nach der Besichtigung geben die Interessenten innerhalb der festgelegten Frist ihre schriftlichen Angebote ab. Diese Angebote sind in der Regel verbindlich.

  5. Auswahlverfahren: Nach Ablauf der Angebotsfrist prüft der Verkäufer oder der beauftragte Makler alle eingegangenen Angebote. Der Verkäufer kann sich dann für das höchste oder für ein anderes vorteilhaftes Angebot entscheiden, je nachdem, welche Kriterien neben dem Preis noch berücksichtigt werden.

  6. Abschluss des Verkaufs: Sobald ein Angebot ausgewählt wurde, werden die Verkaufsverhandlungen abgeschlossen, der Kaufvertrag unterzeichnet und die Immobilie an den erfolgreichen Bieter übergeben

Gut zu wissen:
Ein Bieterverfahren ist keine Auktion, denn es ist völlig unverbindlich. Weder muss der Verkäufer das höchste abgegebene Gebot akzeptieren (bzw. überhaupt eins), noch müssen sich die Bietenden an ihre abgegebenen Gebote halten.


Rechtliche Grundlagen des Bieterverfahrens bei Immobilien

Das Bieterverfahren bei Immobilien wird oft als eine flexible und dynamische Methode zur Preisfindung und zum Verkauf von Immobilien gesehen. Es ermöglicht Verkäufern, den Marktwert ihrer Immobilie zu maximieren, indem potenzielle Käufer in einem wettbewerbsorientierten Prozess gegeneinander antreten. Doch wie steht es um die rechtlichen Verpflichtungen? Sind Angebote und Annahmen im Rahmen dieses Verfahrens bindend? Hier ein detaillierter Blick auf die rechtliche Situation:

Unverbindlichkeit des Verfahrens

In vielen Rechtsordnungen ist das Bieterverfahren grundsätzlich ein unverbindlicher Prozess zur Preisermittlung. Das bedeutet:

  • Verkäuferpflichten: Der Verkäufer ist nicht rechtlich verpflichtet, das höchste oder irgendein Angebot anzunehmen. Die Entscheidung, ein Angebot anzunehmen, liegt beim Verkäufer, der basierend auf den Angeboten und seinen persönlichen Kriterien wählen kann.

  • Käuferangebote: Ebenso sind die abgegebenen Angebote der Käufer im Allgemeinen nicht bindend, bis der Verkäufer das Angebot formell annimmt und beide Parteien einen Kaufvertrag unterzeichnen. Bis zu diesem Zeitpunkt können Käufer ihre Angebote in der Regel zurückziehen.

Vertragliche Bindung

Ein verbindlicher Vertrag kommt erst zustande, wenn beide Parteien – Käufer und Verkäufer – sich auf die Bedingungen einigen und diese in einem Kaufvertrag festhalten. Dieser Schritt erfolgt nach der Annahme eines Angebots durch den Verkäufer und der Unterzeichnung des Kaufvertrags durch beide Parteien.

Wichtige rechtliche Aspekte

Obwohl das Bieterverfahren an sich oft unverbindlich ist, gibt es wichtige rechtliche Aspekte, die berücksichtigt werden müssen:

  • Informationspflichten: Verkäufer müssen sicherstellen, dass alle potenziellen Käufer gleich behandelt werden und Zugang zu den gleichen Informationen über die Immobilie haben.

  • Datenschutz: Persönliche Daten, die im Rahmen des Bieterverfahrens erhoben werden, müssen gemäß den lokalen Datenschutzgesetzen behandelt werden.

  • Irreführung und Täuschung: Sowohl Verkäufer als auch Makler müssen darauf achten, keine irreführenden Informationen zu verbreiten oder falsche Erwartungen zu wecken.

Fazit

Das Bieterverfahren bei Immobilien bietet eine flexible Plattform für die Preisfindung und den Verkauf von Immobilien, bringt aber auch spezifische rechtliche Überlegungen mit sich. Obwohl die Abgabe und Annahme von Angeboten in dieser Phase üblicherweise unverbindlich sind, müssen alle Parteien die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie Informations- und Datenschutzpflichten, respektieren. Es ist ratsam, sich vor dem Start eines Bieterverfahrens rechtlich beraten zu lassen, um alle Aspekte korrekt zu handhaben und spätere Konflikte zu vermeiden


Durchführung des Bieterverfahrens bei Immobilien: per E-Mail über Makler und Online

Das Bieterverfahren bei Immobilien bietet eine flexible Plattform für den Verkauf von Immobilien, die in verschiedenen Formaten durchgeführt werden kann: offline, per E-Mail-Korrespondenz oder über spezialisierte Online-Plattformen. Unabhängig vom Format ist das Ziel stets, einen fairen und marktgerechten Preis für die Immobilie zu erzielen, insbesondere bei hoher Nachfrage. In der Regel wird dieses Verfahren von einem Makler geleitet, der als Vermittler zwischen Verkäufer und potenziellen Käufern fungiert.

Bieterverfahren per E-Mail

Das Bieterverfahren per E-Mail ermöglicht es den Bietern, ihre Angebote direkt an den Makler oder Verkäufer zu senden, nachdem sie ihr Interesse an der Immobilie bekundet haben. Diese Methode bietet Flexibilität und Schnelligkeit, da die Kommunikation digital erfolgt. Nach der Besichtigung haben die Interessenten eine festgelegte Frist, innerhalb derer sie ihre Angebote per E-Mail einreichen können.

Online-Bieterverfahren

Das Online-Bieterverfahren findet auf speziellen Plattformen statt und wird vorwiegend bei größeren Immobilienobjekten eingesetzt. Diese Methode bietet eine hohe Transparenz und Effizienz, da alle Angebote in Echtzeit eingesehen werden können und der Prozess zentral über die Plattform abgewickelt wird. Nach der Registrierung auf der Plattform und der Besichtigung der Immobilie können die Interessenten ihre Gebote innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgeben. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Erreichbarkeit eines breiteren Käuferkreises und der Möglichkeit, den Verkaufsprozess effizient zu gestalten.

Unabhängig vom gewählten Verfahren ist die Rolle des Maklers zentral. Er organisiert die Besichtigungen, informiert über die Modalitäten des Bieterverfahrens und leitet letztendlich die Angebote an den Verkäufer weiter. Der Verkäufer hat dann die Möglichkeit, das höchste oder für ihn passendste Angebot auszuwählen.


Vorteile des Bieterverfahrens für Verkäufer: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Das Bieterverfahren bietet Verkäufern eine einzigartige Gelegenheit, den Wettbewerb zwischen potenziellen Käufern zu ihrem Vorteil zu nutzen. Diese Methode kann besonders attraktiv sein, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen, die den Verkaufsprozess begünstigen:

  • Dringender Verkaufsbedarf: Wenn Sie als Immobilienbesitzer schnell verkaufen müssen, vielleicht wegen eines Umzugs oder finanzieller Verpflichtungen, kann das Bieterverfahren den Prozess beschleunigen. Die zeitlich begrenzte Natur des Verfahrens motiviert Käufer, zügig ihre besten Angebote vorzulegen.

  • Einzigartige Immobilienmerkmale: Immobilien, die aufgrund ihres Standorts oder besonderer Eigenschaften schwer zu bewerten sind – etwa weil sie sanierungsbedürftig sind, aber in einer begehrten Lage liegen – profitieren ebenfalls. Das Bieterverfahren ermöglicht es, einen Marktpreis zu finden, der den tatsächlichen Wert im aktuellen Markt widerspiegelt.

  • Hohe Nachfrage: Besitzen Sie eine Immobilie, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder Ausstattung besonders gefragt ist, kann das Bieterverfahren dazu beitragen, den Verkaufspreis deutlich zu steigern. Die Dynamik des Wettbewerbs führt oft dazu, dass Käufer bereit sind, mehr zu bieten, um sich gegen andere Interessenten durchzusetzen.

  • Suche nach einem breiteren Käuferkreis: Falls frühere Verkaufsversuche nicht den gewünschten Erfolg brachten, bietet das Bieterverfahren eine Plattform, um die Immobilie einem größeren Kreis potenzieller Käufer vorzustellen. Durch die erweiterte Sichtbarkeit und den organisierten Wettbewerb kann ein neues Interesse geweckt und potenziell ein höherer Verkaufspreis erzielt werden.


Risiken des Bieterverfahrens für Verkäufer: Ein Überblick

Obwohl das Bieterverfahren für Verkäufer viele Vorteile bietet, birgt es auch spezifische Risiken. Ein bewusstes Management und Verständnis dieser potenziellen Fallstricke sind entscheidend, um den Verkaufsprozess erfolgreich zu gestalten:

  • Überhöhte Erwartungen: Ein häufiges Risiko besteht darin, dass Verkäufer ihre Preisvorstellungen zu hoch ansetzen, angeregt durch die Wettbewerbsdynamik. Dies kann dazu führen, dass realistische Angebote als unzureichend betrachtet werden, was letztlich den Verkaufsprozess verzögern oder sogar zum Scheitern bringen kann.

  • Qualifikation der Bieter: Nicht alle Interessenten, die im Bieterverfahren ein Angebot abgeben, sind finanziell in der Lage, den Kauf tatsächlich zu vollziehen. Die Prüfung der Bonität der Bieter kann aufwendig sein und birgt das Risiko, dass der Verkauf an den Höchstbietenden letztendlich nicht abgeschlossen werden kann.

  • Gefahr der Marktabschottung: Durch die Fokussierung auf das Bieterverfahren könnten potenzielle Käufer abgeschreckt werden, die den Wettbewerb meiden möchten. Dies kann die Anzahl der Angebote reduzieren und somit den erzielbaren Preis negativ beeinflussen.

  • Rechtliche Komplikationen: Das Bieterverfahren muss sorgfältig geplant und durchgeführt werden, um rechtliche Herausforderungen zu vermeiden. Unklare Regeln oder eine intransparente Durchführung können zu Beschwerden von Bietern führen und rechtliche Folgen nach sich ziehen.


Vor- und Nachteile des Bieterverfahrens für Verkäufer im Jahr 2024: Einfluss von Käufermarkt und Energieeffizienz

Aktuell prägen bestimmte Markttrends das Immobiliengeschehen, insbesondere der Käufermarkt, steigende Zinsen und die wachsende Bedeutung der Energieeffizienz. Diese Faktoren beeinflussen auch das Bieterverfahren für Verkäufer in signifikanter Weise. Hier eine detaillierte Betrachtung der Vor- und Nachteile dieses Verkaufsprozesses unter aktuellen Marktbedingungen:

Vorteile:
  • Maximierung des Verkaufspreises: In einem Käufermarkt kann das Bieterverfahren dazu beitragen, den bestmöglichen Preis für eine Immobilie zu erzielen, indem es einen Wettbewerb unter potenziellen Käufern schafft. Dies ist besonders vorteilhaft für Immobilien, die sowohl eine gute Lage als auch eine hohe Energieeffizienz aufweisen.

  • Schnelle Verkaufsabwicklung: Das festgelegte Zeitfenster des Bieterverfahrens führt zu einer zügigen Verkaufsabwicklung. Dies kann in einem Umfeld mit steigenden Zinsen von Vorteil sein, da eine rasche Veräußerung den Verkäufern ermöglicht, sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen.

  • Hervorhebung der Immobilienmerkmale: Das Bieterverfahren bietet die Möglichkeit, spezifische Vorzüge der Immobilie – insbesondere Lage und Energieeffizienz – gezielt zu bewerben und so die Attraktivität für Käufer zu steigern.

Nachteile:
  • Unsicherheit bezüglich des Verkaufspreises: Während das Bieterverfahren das Potenzial hat, den Verkaufspreis zu steigern, besteht auch die Unsicherheit, dass die Angebote in einem Käufermarkt hinter den Erwartungen zurückbleiben.

  • Eingeschränkter Käuferkreis: Hohe Zinsen und der Fokus auf Energieeffizienz können den Kreis der potenziellen Käufer einschränken. Nicht alle Interessenten sind bereit oder in der Lage, den geforderten Preis für hochenergieeffiziente Immobilien in bester Lage zu zahlen.

  • Risiko der Nichtveräußerung: Gibt es trotz der hervorgehobenen Immobilienmerkmale nicht genügend interessierte oder finanzkräftige Bieter, besteht das Risiko, dass die Immobilie nicht verkauft wird. Das Bieterverfahren garantiert keinen Verkauf, besonders in einem Markt, der Käufer begünstigt.

  • Psychologischer Druck: Das Bieterverfahren kann für Verkäufer stressig sein, insbesondere wenn die Notwendigkeit eines schnellen Verkaufs aufgrund persönlicher Umstände oder Marktbedingungen besteht. Der Druck, Entscheidungen innerhalb eines kurzen Zeitrahmens treffen zu müssen, kann belastend sein.

Im Jahr 2024 erfordert der erfolgreiche Verkauf einer Immobilie mittels Bieterverfahren eine sorgfältige Abwägung dieser Vor- und Nachteile. Für Verkäufer, deren Immobilien die Kriterien Lage und Energieeffizienz erfüllen, kann dieses Verfahren eine effektive Strategie sein, um den Wert ihrer Immobilie auf dem Käufermarkt zu maximieren

Welche Taktiken können Käufer im Bieterverfahren anwenden?

Für Käufer im Bieterverfahren gibt es mehrere Strategien, um ihre Chancen auf den Zuschlag für eine Immobilie zu erhöhen. Hier sind einige bewährte Taktiken:

  • Sofortige Zahlungsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell zahlen zu können, ohne auf eine Finanzierung angewiesen zu sein, stellt einen enormen Vorteil dar. Verkäufer bevorzugen oft Käufer, die das Kapital bereits zur Verfügung haben und somit ein schnelleres und sichereres Geschäft garantieren.

  • Flexibilität bei den Kaufbedingungen: Wenn Sie als Käufer Flexibilität bei den Kaufbedingungen zeigen, zum Beispiel beim Übergabedatum, kann das Ihren Vorteil gegenüber anderen Bietern bedeuten. Verkäufer schätzen diese Anpassungsfähigkeit, da sie ihre eigenen Planungen erleichtert.

  • Emotionale Verbindung: Ein persönlicher Brief an den Verkäufer, in dem Sie Ihre Wertschätzung für die Immobilie und Ihre Visionen zum Ausdruck bringen, kann emotional überzeugen. Solche persönlichen Botschaften können eine starke Bindung schaffen und den Ausschlag geben, selbst wenn andere Angebote finanziell höher liegen.

  • Verzicht auf Vorbehalte: Ein Angebot, das frei von Vorbehalten wie einer Baugenehmigungsprüfung oder dem Verkauf einer anderen Immobilie ist, wirkt attraktiver. Dies signalisiert dem Verkäufer eine problemlose und schnelle Abwicklung.

  • Ernsthaftigkeit durch Anzahlung: Die Bereitschaft, eine ernsthafte Anzahlung zu leisten, kann ebenfalls ein Zeichen für Ihre Verbindlichkeit und finanzielle Stabilität sein. Dies mindert das Risiko für den Verkäufer, sollte der Deal doch noch platzen.

Insgesamt ist also eine Kombination aus einem starken finanziellen Angebot, Flexibilität, der Schaffung einer emotionalen Verbindung zum Verkäufer und der Demonstration der Ernsthaftigkeit des Kaufinteresses entscheidend, um im Bieterverfahren erfolgreich zu sein

Bieterverfahren versus Auktionen und Versteigerungen: Die Unterschiede

Obwohl das Bieterverfahren, Auktionen und Versteigerungen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, da bei allen drei Methoden Gebote abgegeben werden, gibt es doch wesentliche Unterschiede in der Durchführung und den rechtlichen Rahmenbedingungen.

Bieterverfahren:
  • Beim Bieterverfahren werden Angebote meist vertraulich abgegeben, und es gibt keinen direkten Wettbewerb zwischen den Bietern in Echtzeit.
  • Der Verkäufer ist nicht verpflichtet, das höchste oder irgendein Angebot anzunehmen. Er hat volle Kontrolle darüber, ob und an wen verkauft wird.
  • Es gibt in der Regel eine Frist, bis zu der Angebote abgegeben werden können, und die Bieter wissen oft nicht, wie viele oder welche Angebote konkret vorliegen.
  • Das Bieterverfahren wird häufig von einem Immobilienmakler organisiert und zielt darauf ab, einen möglichst hohen Verkaufspreis unter Wahrung der Privatsphäre zu erzielen.
Auktion:
  • Bei einer Auktion werden Gebote offen und oft in Echtzeit abgegeben, was zu einem direkten Wettbewerb zwischen den Bietern führt.
  • Der Verkaufsprozess bei einer Auktion ist öffentlich und transparent, da die Gebote für alle Teilnehmer sichtbar sind.
  • Der Zuschlag geht in der Regel an den Höchstbietenden, sobald kein höheres Gebot mehr eingeht, und der Verkauf ist damit bindend.
  • Auktionen werden oft von spezialisierten Auktionshäusern durchgeführt und können sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer mit Gebühren verbunden sein.
Versteigerung:
  • Versteigerungen sind formalisierte Auktionsverfahren, die häufig in gesetzlich geregelten Situationen wie Zwangsversteigerungen zum Einsatz kommen.
  • Die Regeln und Abläufe sind gesetzlich festgelegt, und es gibt strenge Vorgaben zum Mindestgebot (Limit) und den Bedingungen des Verkaufs.
  • Versteigerungen werden in der Regel von einem staatlich ernannten Versteigerer oder Gericht durchgeführt und dienen oft der Begleichung von Schulden oder der Aufteilung von Erbengemeinschaften.
  • Der Zuschlag erfolgt meist an den Meistbietenden, wobei der rechtliche Rahmen sicherstellt, dass der Verkaufsprozess fair und transparent abläuft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bieterverfahren eine flexiblere und diskretere Methode zum Verkauf von Immobilien bietet, während Auktionen und Versteigerungen durch ihre öffentliche und wettbewerbsorientierte Natur gekennzeichnet sind und in bestimmten rechtlichen oder finanziellen Kontexten Anwendung finden.

FAQ zum Bieterverfahren bei Immobilien

Was genau versteht man unter einem Bieterverfahren?

Das Bieterverfahren ist ein Verkaufsprozess, bei dem interessierte Käufer innerhalb eines festgelegten Zeitraums Angebote für eine Immobilie abgeben. Es ermöglicht Verkäufern, den besten Preis zu erzielen, indem es einen Wettbewerb unter den Bietern schafft.

Muss der Verkäufer das höchste Angebot annehmen?

Nein, der Verkäufer ist nicht verpflichtet, das höchste oder irgendein Angebot anzunehmen. Er kann sich frei entscheiden, welches Angebot er annimmt, basierend auf seinen eigenen Kriterien und Vorlieben.

Können Bieter ihr Angebot nach der Abgabe noch ändern?

Dies hängt von den spezifischen Regeln des Bieterverfahrens ab. In einigen Fällen können Bieter ihr Angebot innerhalb der Angebotsfrist anpassen, in anderen Fällen sind die Angebote endgültig.

Wie wird die Privatsphäre der Bieter geschützt?

Im Bieterverfahren werden die Angebote vertraulich behandelt. Nur der Verkäufer und der beauftragte Makler haben Einsicht in die eingegangenen Angebote. Die Identität und die Angebote der Bieter werden nicht öffentlich gemacht.

Was passiert, wenn kein Angebot den Vorstellungen des Verkäufers entspricht?

Wenn kein Angebot den Erwartungen des Verkäufers entspricht, kann dieser alle Angebote ablehnen. Der Verkäufer hat dann die Möglichkeit, das Bieterverfahren zu wiederholen, die Immobilie anderweitig anzubieten oder vom Verkauf abzusehen.

Wie kann ich mich als Käufer im Bieterverfahren hervorheben?

Ein starkes Angebot ist entscheidend, aber auch die Schnelligkeit der Abwicklung und die Bereitstellung von Nachweisen über die Finanzierung können einen Käufer attraktiv machen. Persönliche Anschreiben, die eine emotionale Bindung zur Immobilie darlegen, können ebenfalls positiv wirken.

Fallen für den Käufer zusätzliche Kosten im Bieterverfahren an?

In der Regel fallen für den Käufer keine zusätzlichen Kosten speziell durch das Bieterverfahren an. Jedoch sollten die üblichen Nebenkosten beim Immobilienkauf, wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie gegebenenfalls Maklergebühren, einkalkuliert werden.

Ist das Bieterverfahren rechtlich bindend?

Ein abgegebenes Angebot im Bieterverfahren ist für den Bieter bindend, jedoch nur bis zur Annahme durch den Verkäufer. Erst mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags entsteht eine rechtliche Verpflichtung zum Kauf.