Besichtigung – gut vorbereitet punkten


Im Immobilienbereich kommt es nur äußerst selten vor, dass eine Immobilie ohne vorherige Besichtigung den Besitzer wechselt. Das ist auch nachvollziehbar, denn egal, wie gut Ihr Exposé ausgearbeitet war – der reale Eindruck einer Immobilie ist mit einer reinen Papierversion nicht zu vergleichen.

Kaufinteressenten wollen deshalb in aller Regel die Immobilie besichtigen, bevor sie ernsthaft über einen Kauf nachdenken. Und auch Ihnen als Verkäufer kommt die Besichtigung entgegen, denn es ist Ihre Gelegenheit, zu glänzen. Damit auch alles richtig klappt, sollten Sie vor allem auf folgende Punkte achten:

  • alle nötigen Unterlagen zur Hand haben
  • eine genaue Vorstellung vom Wert der Immobilie, ihren Vorzügen und Mängeln haben
  • kleine Mängel im Vorfeld beseitigen
  • die Immobilie für die Besichtigung „aufhübschen“

Unterlagen für die Besichtigung

Es macht einen schlechten Eindruck auf potenzielle Käufer, wenn Sie zur Besichtigung noch nicht alle notwendigen Unterlagen zur Hand haben. Von einem Schludrian, der nicht einmal beizeiten die Ämtergänge erledigen kann, möchte einfach niemand eine Immobilie in sechs- oder siebenstelligem Wert kaufen. Sie sollten deshalb darauf achten, dass Sie erst alle Unterlagen besorgen und dann Ihre Immobilie besichtigen lassen.

Zu den erforderlichen Unterlagen für eine Besichtigung zählen:

  • der Energieausweis
  • Grundrisse
  • Lageplan, Flurkarte
  • Grundbuchauszug
  • Aufstellung der Nebenkosten samt Nachweisen
  • Unterlagen zu den letzten Modernisierungsmaßnahmen

Haben Sie diese Unterlagen zur Hand, können Sie souverän jede einzelne hervorziehen, sobald Ihr Käufer danach fragt. So profitieren Sie gleich zweimal: Erstens durch den kompetenten Eindruck, den Sie nun machen, und zweitens durch das Wissen, das Sie sich im Rahmen der Unterlagenbeschaffung über Ihre Immobilie angeeignet haben.

Versteckte Mängel

Käufer gehen davon aus, dass es in jeder gebrauchten Immobilie versteckte Mängel gibt, also Mängel, die man nicht ohne Weiteres sehen kann. Das sind zum Beispiel Rohre, die kurz vorm Durchbruch stehen, Schimmel in der Wand, den man noch nicht sieht, oder lockere Dachpfannen, die beim nächsten Sturm herunterkommen.

Bei der Wertermittlung sind all diese Faktoren in die Berechnung mit eingeflossen – zumindest, wenn ein erfahrener Gutachter oder Makler die Wertermittlung vorgenommen hat. Auch auf ihnen basiert also der Verkaufspreis. Fragt ein Kaufinteressent bei der Besichtigung nach versteckten Mängeln, müssen Sie nun nicht mehr herumdrucksen. Im Gegenteil: Sie können ganz entspannt und ehrlich antworten, wo die Katze im Sack ist und um wie viel der Verkaufspreis deshalb gesenkt wurde.

Homestaging – für die Besichtigung aufhübschen

Ob wir es wollen oder nicht: Wir alle gehen (auch) nach dem Äußeren. In Bezug auf eine Immobilie heißt das, dass wir sofort wieder gehen wollen, wenn bereits der Eingangsbereich ungeputzt und unaufgeräumt ist und die Eingangstür über den Boden schrabbt. Stattdessen freuen wir uns, wenn eine Immobilie zwar lebendig, aber eben auch sauber, aufgeräumt und gut erhalten wirkt. Für Sie heißt das: aufräumen, putzen, kleine Mängel beseitigen und hier und da ein hübsches Accessoire wie zufällig verteilen, eine frische Blume hinstellen oder ein neues Bild aufhängen.

Sie müssen nicht übertreiben, sollten aber immer den Blick des Käufers zu Ihrem eigenen machen: Wie wirken die halb verblühten Rosen im Vorgarten, was sagt eine verdreckte Türmatte über die Bewohner und muss der Wasserhahn wirklich tropfen oder wäre vielleicht mal eine neue Dichtung angebracht? So, wie Sie immer bemüht sein würden, Rost von einem zum Verkauf stehenden Auto zu entfernen, sollten Sie auch Ihre Immobilie vor der Besichtigung so gut polieren, wie es geht.