Baukredit – Baukreditrechner zum Konditionsvergeich und das Wichtigste im Überblick


Wer einen Baukredit beantragt, muss sich auf viel unbekanntes Terrain vorwagen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Themenfelder.

Wie hoch sollte mein Eigenkapital bei einem Bauvorhaben sein?

Ist Baukredit gleich Baukredit?

Wie wichtig ist die Zollzinsbindung?

Worauf muss ich bei der Beantragung eines Baukredits außerdem achten?


1) Den Baukredit auf gesunde Füße stellen

Manch ein zukünftiger Bauherr verliebt sich in ein Baugrundstück und schließt auf der Grundlage des Preises für dieses Grundstück einen Baukredit ab. Dieses Vorgehen liest sich auf den ersten Blick logisch, auf den zweiten ist die Reihenfolge jedoch genau verkehrt herum. Schließlich ist nicht gesagt, dass der Preis des Traumgrundstücks auch zu den eigenen finanziellen Mitteln passt. Wer hier nur nach Appetit kauft und seinen Kontostand vollkommen außer Acht lässt, dem kann ein böses Erwachen drohen.

Bei der Beantragung eines Baukredits sollten Sie sich an diese Reihenfolge halten:

1. Schritt: Zunächst sollte man sich anhand einer detaillierten Auflistung aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben einen genauen Überblick über seine Finanzen verschaffen. Was kommt rein, was geht raus und was ist somit am Ende regelmäßig noch übrig? Wichtig ist, hier nur mit realen Zahlen zu rechnen und Wünsche wie „In einem halben Jahr habe ich bestimmt einen besser bezahlten Job“ nicht zu berücksichtigen.

Tipp:
Vergessen Sie bei der Aufstellung nicht die jährlichen Sonderausgaben, wie Beiträge zu Versicherungen oder Abos!

Sobald Sie den Betrag ermittelt haben, der Ihnen jeden Monat mindestens zur Verfügung steht, wissen Sie, wie viel Sie für die Tilgungsrate Ihres Baukredits einplanen können. Wenn Sie aktuell zur Miete wohnen, können Sie sich auch an der Höhe Ihrer derzeitigen Nettokaltmiete orientieren.

Gut zu wissen:
Für die Ermittlung der monatlichen Tilgungsrate sollten Sie immer die Nettokaltmiete heranziehen, niemals die Warmmiete. Schließlich hat man auch als Hausbesitzer monatliche Nebenkosten zu bestreiten, für die sonst eventuell kein Geld mehr übrig wäre.

2. Schritt: Verschaffen Sie sich in einem zweiten Kassensturz einen genauen Überblick über Ihr angespartes Eigenkapital. Wenn Sie immer grob wussten, dass Sie irgendwo noch einen Bausparer rumliegen haben, der längst zuteilungsreif wäre, ist es jetzt an der Zeit, einmal genauer nachzusehen.

3. Schritt: Sie wissen nun, wie hoch Ihr monatliches Leistungsvermögen ist und wie viel Eigenkapital Sie mitbringen. Ziehen Sie nun einen bestimmten Betrag von Ihrem Eigenkapital ab und halten Sie diesen als absolute Notreserve zurück. Sie sollte so hoch sein, dass Sie ein halbes Jahr Ihre Fixkosten allein aus dieser Reserve bestreiten könnten.

4. Schritt: Als Letztes können Sie anhand verschiedener Rechner oder mithilfe eines Finanzierungsberaters mit der Laufzeit des Kredites experimentieren. Je nachdem, wie lange Sie sich an ein Kreditinstitut binden und wie viel Geld Sie benötigen, fallen auch die Zinsen unterschiedlich aus.

Tipp:
Da für ein Bauvorhaben bestimmte Versicherungen sehr zu empfehlen sind (Bauherrenhaftpflicht, Bauleistungsversicherung, Gebäudeversicherung), sollten Sie einen bestimmten Betrag auch hierfür zurücklegen. Sprechen Sie am besten im Vorfeld mit Ihrem Versicherungsberater.

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2) Baukredit beantragen: Niemals die Nebenkosten vergessen!

Bei einem Bauvorhaben ist es mit der alleinigen Finanzierung des Grundstücks sowie der darauf zu entrichtenden Immobilie noch lange nicht getan. Vielmehr fallen verschiedene Nebenkosten an, die bei der Finanzierung unbedingt beachtet werden sollten.

  • Wer eine Immobilie erwirbt, zahlt Grunderwerbssteuer. Das gilt selbstverständlich auch für Grundstücke. Die Höhe der Grunderwerbssteuer legt jedes Bundesland selber fest.

Gut zu wissen:
Käufer von Bauland sind bei der Grunderwerbssteuer im Vorteil, da der Betrag bei Grundstücken ohne Gebäude nur auf den Grundstückswert berechnet wird.

  • Für die Eintragung des neuen Besitzes im Grundbuch erhebt das zuständige Amtsgericht eine Gebühr, die meist ca. ein Prozent des Kaufpreises ausmacht.
  • Damit der Kaufvertrag wirksam wird, muss ein Notar ihn beglaubigen. Auch hierfür sollten Sie mit einem Prozent des Kaufpreises rechnen.
  • Die Gemeinde, in der sich Ihr Bauland befindet, wird sich mit verschiedenen Gebühren an Sie wenden. So wird sie einen selbst festgelegten Betrag für die Erteilung der Baugenehmigung in Rechnung stellen und die Kosten für die erstmalige Anbindung Ihres Grundstücks an das Straßen-, Strom- und Telefonnetz sowie an das Wassersystem. Auch die Kosten für die Versorgung mit Strom und Wasser sowie für die Müllabfuhr während der Bauphase tragen Sie.

3) Zinsen verstehen: die Sollzinsbindung

Die Sollzinsbindung hat einen großen Einfluss auf die Zinshöhe. Als Faustregel gilt: Je länger die Zinsbindung, umso höher der Zinssatz. Trotzdem kann es sich lohnen, eine lange Zinsbindungsfrist zu vereinbaren.

Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist es von Vorteil, sich den niedrigen Zinssatz bei Kreditabschluss gleich für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. Die Laufzeit des Baukredits kann also durchaus zwanzig Jahre und länger betragen. Der Vorteil: Steigen die Zinsen in der Zwischenzeit, bleibt der Kreditnehmer davon unberührt.

Die Banken wissen jedoch auch, dass die Zinsen in den Jahren der Kreditlaufzeit sehr wahrscheinlich wieder nach oben klettern werden. Ihnen geht durch die lange Laufzeit also ein gutes Geschäft durch die Lappen. Um sich hier zumindest ansatzweise schadlos zu halten, verlangen sie einen Zinsaufschlag. Dieser fällt jedoch meistens weit geringer aus als die Höhe der Zinsen in einer Hochzinsphase.

Die Zinshöhe wird auch durch andere Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören:

  • die Bonität des Kreditnehmers
  • die Sicherheit des Arbeitsverhältnisses
  • die Höhe des Eigenkapitals
  • die Höhe der Tilgungsrate
  • ein eventuell festgeschriebenes Sondertilgungsrecht

Mit einem Sondertilgungsrecht behält sich der Kreditnehmer das Recht vor, den gesamten noch offenen Betrag in einem Schwung oder in größeren Sonderhäppchen schneller als ursprünglich vorgesehen zurückzuzahlen. Da hier der Bank ein Zinsschaden entsteht, sind Kredite mit Sondertilgungsrecht generell teurer als Baukredite ohne eine solche Klausel.

Gut zu wissen:
Wer eine kurze Kreditlaufzeit wählt, muss sich nach Beendigung um eine Anschlussfinanzierung kümmern. Diese Anschlussfinanzierung kann schon beim ersten Baukredit mit abgeschlossen werden oder aber man kümmert sich beim Auslaufen des alten Kredits um den neuen, muss dann aber auch die dann herrschende generelle Zinssituation akzeptieren.

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4) Kreditarten für den Baukredit

Je nach persönlicher Situation und Immobilie kann aus verschiedenen Kreditarten gewählt werden. Für den Baukredit sind vor allem die folgenden Varianten interessant:

Annuitätendarlehen:

Beim Annuitätendarlehen bleibt die Tilgungsrate über die gesamte Laufzeit identisch. Da sich der in den Raten enthaltene Tilgungszins jährlich verringert (denn er wird anteilig auf die noch vorhandene Restschuld berechnet), steigt im Laufe der Zeit der Anteil der Kredittilgung.

Volltilgerdarlehen:

ie Höhe der Tilgungsrate bei einem Volltilgerdarlehen wird nicht nach Ihren Möglichkeiten, sondern nach der insgesamten Kreditsumme bestimmt. Nach Ablauf des Volltilgerdarlehens sind Sie somit definitiv schuldenfrei und konnten ganz nebenbei sogar von einem hervorragenden Zinssatz profitieren. Auf der negativen Seite müssen Sie sich die komplette Abbezahlung ohne Anschlussfinanzierung jedoch erst einmal leisten können.

Bei einem variablen Darlehenwird der Zinssatz jedes Quartal an das dann herrschende Niveau angepasst. Um hier nicht machtlos den Zinsschwankungen ausgeliefert zu sein, besitzt der Kreditnehmer ein monatliches Kündigungsrecht und ein Sondertilgungsrecht.

Tipp:
Egal welcher Baukredit es sein soll: Sie können die Höhe der Kreditsumme senken, indem Sie bestimmte Arbeiten selber erledigen. Wenn Sie zum Beispiel gelernter Elektriker sind, spricht zunächst einmal nichts dagegen, die Leitungen in Ihrer Immobilie selber zu verlegen. Sie sollten jedoch nur Schecks ausstellen, die Ihre Hände auch einlösen können! Achten Sie also darauf, sich nicht zu überschätzen. Sie sollten außerdem die Materialkosten in Ihre Berechnung mit einbeziehen.


5) Baukredit Vergleich: Die besten Angebote einholen per Baukreditrechner

Bei einem Baukredit sollten Sie nichts überstürzen, sondern zunächst einmal verschiedene Angebote einholen und diese im Anschluss in aller Ruhe vergleichen. Immerhin handelt es sich um die vermutlich größte finanzielle Verpflichtung Ihres Lebens – und die will gut überlegt sein.

Wir empfehlen Ihnen diesen Baukreditrechner. 

Unterschreiben Sie also niemals überstürzt, auch wenn das Angebot noch so verlockend aussieht. Lassen Sie sich außerdem von niemandem stressen! Eine falsche Entscheidung kann Sie nicht nur viele tausend Euro an zu viel gezahlten Zinsen kosten, sondern im schlimmsten Fall sogar in den finanziellen Ruin treiben.

Tipp:
Wir wissen, wie überwältigend die Beantragung eines Baukredits sein kann. Wenn Sie eine Expertenmeinung benötigen oder Ihr Bauvorhaben generell in professionelle Hände legen wollen, kontaktieren Sie uns. Wir verbinden Sie mit unserem Makler-Partner aus Ihrer Region, der Sie mit seinem gesamten Wissen unterstützen wird.

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6) Förderung sichern

Je nachdem, welche Immobilie Sie bauen wollen und wie Ihre persönliche Situation aussieht, könnten Ihnen verschiedene Förderungen vom Staat zustehen:

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Bauvorhaben mit unterschiedlichen Projekten. So können Familien und Alleinerziehende unter einem Haushaltsjahreseinkommen von 90.000 € (zwei Erwachsene und ein Kind sind ein Haushalt; je weiteres Kind erhöht sich das unschädliche Jahreseinkommen um 15.000 €) für insgesamt zehn Jahre Baukindergeld in Höhe von 1.200 € pro Kind und Jahr beantragen. Im Rahmen eines anderen Projekts erhalten besonders energieeffiziente Immobilien vergünstigte Kredite von der KfW.

Gut zu wissen:
Viele Kredite und Zuschüsse der KfW können nur über ein anderes Kreditinstitut beantragt werden; sie sind darüber hinaus mit vielen „normalen“ Baukrediten kombinierbar. Nachfragen beim Finanzierungsberater lohnt sich!

Wer einen Riestervertrag hat, kann sich die Zulagen auch in Form des sogenannten Wohn-Riesters auszahlen lassen. Auf diese Weise kann die monatliche Belastung für die Rückzahlung des Baukredits

verringert werden.

Über mehr als zwei Jahrzehnte sind wir, ein Team von 6 SpezialistenInnen, im Immobiliengeschäft tätig und haben als MaklerInnen / Immobilienprofis umfassende Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt.

7) Baukredit gefunden? Dann gehts gut gerüstet auf Grundstücks-Shoppingtour

Sobald Sie sich über Ihre Finanzen genauestens im Klaren sind, können Sie sich nach passenden Baugrundstücken umsehen. Wichtig ist jedoch, sich auch hierbei genügend Zeit zu lassen.

Oftmals suchen Interessenten ein halbes Jahr oder länger nach einem geeigneten Baugrundstück. Schließlich muss vieles stimmen: Die Lage, die Größe, die Nachbarschaft, der Preis – wer Wurzeln schlagen möchte, muss sich rundum wohlfühlen.

Bei Grundstücken, die zu einem bestimmten Bauträger gehören, muss außerdem das Bauchgefühl zu dieser Firma stimmen. Holen Sie im Vorfeld Erkundigungen ein: Was sagen andere Kunden über diese Firma, gibt es überhaupt schon erfolgreich beendete Bauprojekte und wie spricht man innerhalb der Ortschaft über das Unternehmen? Sie müssen nicht allem Glauben schenken, was Sie hören, aber auch nicht jede negative Neuigkeit als Märchen abtun.

Da die Nachfrage für provisionsfrei angebotene Immobilien ganz erheblich höher ist als für provisionspflichtige Maklerangebote, kann die geringe Dienstleistungsgebühr problemlos auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden.

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